Die europäische Konjunktur zieht an. Auch der Bauboom ist längst kein rein deutsches Phänomen mehr. Das zeigen auch die aktuellen Studienergebnisse unseres europäischen Architektenbarometers in acht europäischen Kernmärkten. Der Hochbau wird in diesen Ländern zusammen demnach 2018 und 2019 um über 2 % zulegen. Dabei profitieren vor allem die zuvor bauschwachen und kleinen Märkte vom Aufschwung. Doch auch die Zukunftsaussichten für den deutschen Hochbau sind erfreulich.
In die Arch-Vision-Prognose des Hochbauvolumens für die nächsten Jahre fließen die Erwartungen, Umsatz- und Auftragsentwicklungen bei über 1.400 europaweit befragten Architekten ein. Die Antworten spiegeln die Erholung der Märkte wider: So können sich etwa die deutschen Architekten weiterhin kaum vor Aufträgen retten – hier bleibt das Bauniveau im Hochbau deshalb in 2018 und 2019 weiter stabil (mit je 3 % mehr Bauvolumen). In Großbritannien scheint der Brexit die Bauaussichten bis 2019 kaum einzutrüben: Die Auftragslage der britischen Architekten lässt für das Vereinigte Königreich Wachstumsraten von um die 2 % im Hochbau erwarten.
Vor allem in den Ländern, die noch bis vor Kurzem unter den Spätfolgen der Finanzkrise zu leiden hatten, taut der Hochbau weiter auf: So erwarten wir in Spanien für 2018 und 2019 eine weitere Erholung (mit einem Zuwachs im Bauvolumen um je 5 %). Auch in den anderen großen westeuropäischen Märkten setzt sich die Erholung fort: Der französische Hochbau entwickelt sich weiter solide (+2 % in 2019) und selbst das notorische Wachstums-Schlusslicht Italien könnte 2019 die Stagnationsphase endlich hinter sich lassen (+1 %).
Eine deutliche Dynamik ist auch in kleineren Hochbaumärkten wie Polen (2019: +3 %) und insbesondere den Niederlanden zu spüren (+6 % bis 2019). Gerade in diesen Ländern stellen die aktuellen Auftragsbücher der Planer dem zuvor eher schwachen Hochbau eine günstige Bauvolumensentwicklung in Aussicht.