zum Newsletter anmelden
 

Gewölbe des Bonner Münsters mit Spezialmaterial gedämmt

Warm eingepackt

PROCERAM GmbH & Co. KG

Anschrift:
Kruppstraße 48
47475 Kamp-Lintfort
Deutschland

Seit 2017 wird der Bonner Münster generalsaniert. Die Maßnahmen am denkmalgeschützten Gebäude erfordern von Planern, Bauleitern und Verarbeitern gleichermaßen eine besonders umsichtige Vorbereitung und Ausführung – auch weil die Abläufe der Arbeiten sehr komplex sind und in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde erfolgen müssen. Eines der vielen Gewerke war die Wärmedämmung der Gewölbe in den verschiedenen Teilen des Münsters, welche durch die Proceram-Gruppe aus Kamp-Lintfort durchgeführt wurde.

Das zuständige Aachener Büro Hahn Helten Architektur suchte eine Lösung für die Dämmung der Kuppeln aus Tuffstein: Hier mussten eine Perlit-Dämmung aus den 70er Jahren entfernt, statisch bedingte Risse an der Gewölbeoberkante saniert und dann neue Dämmung aufgebracht werden. Nach einer Analyse stand fest, dass auf den Gewölben unbedingt ein leichter Dämmputz ohne Zement eingesetzt werden sollte, bei dem auch die Wasserdampf-Durchlässigkeit gegeben war.

Insgesamt ging es hier um Flächen auf verschiedenen Jochen und der Apsis im Mittelschiff, über der Vierung, dem Querhaus, dem Hochchor und den Seitenschiffen mit insgesamt über 1.000 m2. Die etwa 30 bis 35 cm dicken Gewölbedecken sind  aus Tuffstein gemauert und durften kaum belastet werden. Sie sind durch Übermauerungen mit Dachbindern unterteilt, dazwischen gibt es verschiedene Steganlagen. Der Arbeitsbereich war daher für die Handwerker sehr beengt, da auch Balken, Dielenböden und Lüftungsrohre umsichtig geschützt werden mussten. Diese Situation machte die anstehenden Arbeiten sehr kompliziert und erforderte zahlreiche Schutzvorkehrungen.

Putz auf den Boden aufgebracht

Aufgrund der Beschaffenheit des Tuffsteins wurde zur Dämmung die Spezialmischung CERABRAN Branelit Plus, ein gut wärmedämmendes Kalk- und Perlitgemisch, eingesetzt und in einer Stärke von insgesamt 7 cm aufgebracht. Dieser Kalkputz benötigt ebenso wie auch der darunterliegende Tuffstein sehr viel Feuchtigkeit und musste daher regelmäßig vorsichtig gewässert werden, sodass der Putz langsam und ohne Rissbildung trocknen konnte. Gleichzeitig galt es zu beachten, dass sich an der Gewölbeunterseite schon bereits restaurierte historische Deckenmalereien befinden, die keineswegs wegen einer Durchfeuchtung der Decken nass werden durften. Entscheidend war somit das richtige Maß an Feuchtigkeit.

Ungewöhnlich war für alle Beteiligten auch die Tatsache, dass Putz ja gewöhnlich an Wänden angebracht wird und man deshalb problemlos an alle betroffenen Stellen herankommt. Im Bonner Münster wurde der Putz jedoch quasi auf dem Boden direkt vor den eigenen Füßen und zwischen allen Balken und Stegen aufgebracht. Wie die bauleitende Architektin berichtete, war eine der größten Herausforderungen, dass die Putzmaschine nicht nach oben gebracht werden konnte. Um die Gewölbeflächen mit dem Material von oben erreichen zu können, mussten Putz- und auch Bewässerungsschlauch durch die vorhandenen Öffnungen der Lüftungsrohre in den einzelnen Gewölben zum Einsatzort geführt werden. Bei einer Höhendifferenz von rund 20 m zwischen Kirchenschiff und Dachraum hat dies einigen Aufwand erfordert.

Putz schichtweise aufgebracht

Vor dem Aufbringen des neuen Putzes stand die gründliche Reinigung der Gewölbekappen: Staub und Gesteinsbrocken wurden dabei von einem Hochleistungsstaubsauger aufgenommen. Danach wurden Balken und Steganlagen geschützt und die Dielenböden geöffnet. Schließlich brachten die Mitarbeiter den Putz in drei Schichten auf, wässerten nach jeder Schicht gewissenhaft oder deckten diesen mit feuchter Jute ab, um ein zu schnelles Trocknen zu verhindern. Da hier direkt unter dem ungedämmten Dach mit offenen Gaubenfenstern gearbeitet wurde, war man bei den Arbeiten teilweise sprichwörtlich Wind und Wetter ausgesetzt und musste dafür sorgen, dass weder Wind noch die teils hohen Temperaturen unter dem Dach den Putz vor seiner Aushärtung schädigen konnten. Die anspruchsvolle Aufgabe wurde durch die Zusammenarbeit zwischen Hahn Helten Architektur und Proceram ohne Zwischenfälle bewältigt, sodass die im Terminplan vorgesehene Zeit unterschritten werden konnte. Ende dieses Jahres wird der Innenraum wiedereröffnet, im kommenden Jahr dann die komplette Sanierung abgeschlossen.

bpz meint: Die Sanierung alter Kirchengebäude ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Zum einen erschwert die Lage im Stadtkern die Baustellenlogistik. Zum anderen sind behutsames Vorgehen und Vorkehrungen gefordert, um erhaltenswerte Oberflächen und Bauteile zu schützen. Für weitere Schwierigkeiten sorgen die oft fragile Statik alter Konstruktionen und verbaute historische Materialien. Gerade bei der energetischen und brandschutztechnischen Ertüchtigung der Bauwerke sind daher ganz spezielle Lösungen und besonderes Knowhow bei der Verarbeitung vonnöten.

Weitere Produkte des Herstellers PROCERAM GmbH & Co. KG:

Forschungsprojekt zur Sanierung von Fachwerkhäusern
06 22 Proceram 1
Energieeffizienz und Tradition im Einklang
Rund 2,4 Mio. Fachwerkhäuser gibt es in Deutschland. Die historischen Gebäude prägen immer noch das Bild vieler Städte und Dörfer unseres Landes. Sie strahlen einen ganz besonderen Charme aus und begeistern durch ihre Individualität und das Zusammenspiel natürlicher Baumaterialien. Trotz aller Romantik sind sie aufgrund ihrer Beheizung für unverhältnismäßig hohe CO2-Emissionen verantwortlich. Neue Sanierungskonzepte und -methoden werden aktuell erforscht – die Proceram-Gruppe aus Kamp-Lintfort forscht gemeinsam mit der Universität Stuttgart mit unterschiedlichen Putzen an Fachwerkhäusern.
Gewölbe des Bonner Münsters mit Spezialmaterial gedämmt
Warm eingepackt 1
Warm eingepackt
Seit 2017 wird der Bonner Münster generalsaniert. Die Maßnahmen am denkmalgeschützten Gebäude erfordern von Planern, Bauleitern und Verarbeitern gleichermaßen eine besonders umsichtige Vorbereitung und Ausführung – auch weil die Abläufe der Arbeiten sehr komplex sind und in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde erfolgen müssen. Eines der vielen Gewerke war die Wärmedämmung der Gewölbe in den verschiedenen Teilen des Münsters, welche durch die Proceram-Gruppe aus Kamp-Lintfort durchgeführt wurde.

Weitere Produkte aus der Kategorie bpz Fachberichte:

Mit Rodescheren und -rechen lassen sich Flächen schonend von Wurzelstöcken befreien
 2 24 Westtech
Roden, Spalten, Säubern
Der Anbaugeräte-Spezialist Westtech ist für seine robusten Maschinen in der Forsttechnik und Landschaftspflege bekannt. Das österreichische Unternehmen bietet dabei Werkzeuge für die gesamte Biomasse-Logistikkette – von der Baumfällung bis zur Aufbereitung des Wurzelmaterials. Um nach der Baumernte die verbliebenen Wurzelstöcke aus dem Erdreich zu entnehmen, hat Westtech die Rodeschere Woodcracker R in seinem Portfolio. Zusammen mit dem Roderechen Woodcracker G können auch Wurzelstöcke für die Gewinnung der Biomasse effizient geerntet werden.
Mit Software Termine, Ressourcen und Kosten im Griff haben
2 24 Weise
Erfolgreich Projekte managen
Die effiziente Umsetzung von Bauprojekten hängt von Faktoren wie Kosten, Terminen und Ressourcen ab. Daher nimmt die Bedeutung von Software für die Planung von Bauvorhaben stetig zu. Eine interessante Option ist der Projekt-Manager von Weise Software. Diese Lösung erleichtert Planern die erfolgreiche Realisierung von Baumaßnahmen, indem sie Arbeitsabläufe und Abhängigkeiten in übersichtlichen Darstellungen präsentiert. Sie optimiert den Einsatz von Ressourcen und zeigt Engpässe sowie Lösungsoptionen mithilfe von Wenn-Dann- Szenarien auf.
Neue TRBS zwingt zu Investitionen in innovative Gerüstsysteme
2 24 Wahner 1
Gut gerüstet für die Zukunft
Die Technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS) 2121 verändern die Gerüstbaubranche. In der aktuellen Fassung aus 2018 wurden vor allem die erforderlichen Schutzmaßnahmen bei der Montage und Demontage der Gerüste verschärft. Eine wesentliche Forderung ist der Einbau eines voreilenden Geländers. Zudem hat eine technische Absturzsicherung nun Vorrang gegenüber der persönlichen Schutzausrüstung. Auch das Gerüstbauunternehmen Eugen Wahner aus Sulzfeld am Main stellt sich um und verwendet zunehmend TRBS-konforme aufgelöste Systeme.
Volvo CE erweitert Portfolio an Ladelösungen
2 24 Volvo
CO2-freie Baustelle
Innovative Lösungen für ein zuverlässiges, effizientes und schnelles Laden von elektrischen Maschinen sind für die Transformation des Bausektors zu einer nachhaltigen Branche unerlässlich. Um abgelegene Standorte oder Baustellen mit schwachem Netzzugang flexibel und dauerhaft mit Strom zu versorgen, bringt Volvo CE einen mobilen, 600 V starken Energiespeicher auf den Markt.
Im Frankfurter Westen entsteht mit dem Schönhof-Viertel ein vielfältiges Quartier mit 2.000 Wohnungen und Infrastruktur
2 24 Ulma 1
Stadt in der Stadt
Das seit 2019 im beliebten Frankfurter Stadtteil Bockenheim entstehende Schönhof-Viertel wird ein Quartier der Superlative. Im derzeit größten Wohnungsbauprojekt in Hessen wird es neben zahlreichen neuen Miet- und Eigentumswohnungen Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen, Kindergärten, Gastronomieangebote und jede Menge Grün geben. Für einen beschleunigten Rohbau in den Baufeldern C2 und C3 sorgen auch die reibungslos funktionierende Logistik sowie durchdachte Schalungslösungen der Ulma Construction GmbH.
Hybrider Prallbrecher überzeugt
2 24 RubbleMaster
Energiekosten halbiert
Seit vielen Generationen führt das Unternehmen Welbers aus dem nordrhein-westfälischen Kevelaer erfolgreich ein Sand- und Kieswerk. Da das mittelständische Familienunternehmen mit den Ergebnissen zuvor gemieteter Kegelbrecher nicht zufrieden war, wurde im Juli 2023 erstmals in einen eigenen Prallbrecher investiert. Heute bricht der RM100GO! hybrid bis zu 110 t hochwertigen Kies in der Fraktion 0-16 mm pro Stunde – und das vollelektrisch, direkt am Netz.
Neuer Rototilt-Joystick auch von Fahrerinnen optimal bedienbar
2 24 Rototilt
Frauen-Power auf der Baustelle
In keiner anderen Branche ist der Frauenanteil so gering wie im Bauhauptgewerbe: Rund 89 % der Beschäftigten in Deutschland sind männlich. Das Bild wird noch bescheidener in gewerblichen Bauberufen, besonders im Tiefbau, wo der Frauenanteil lediglich 2,9 % beträgt. Auch wenn die Tendenz steigend ist – um die Attraktivität der Bauberufe für Frauen entscheidend zu erhöhen, muss nicht nur mit Klischees aufgeräumt, sondern es müssen auch die Arbeitsbedingungen am Bau entsprechend angepasst werden. Rototilt nimmt dieses Thema ernst und lässt seine neuen Produktentwicklungen auch von Frauen testen.
Mit Madaster Abfallmenge und CO2-Emissionen reduzieren
2 24 Plansite
Gebäude als Materialdepot
Die Bauindustrie steht wie kaum eine andere Branche vor der Herausforderung, schon mittelfristig sowohl ihren Energieverbrauch als auch den Einsatz natürlicher Ressourcen zu reduzieren. Eine Hilfestellung bietet Madaster als Kataster für Bauprodukte. Hier werden unterschied- liche Daten der verbauten Bauteile registriert – z. B. bezüglich der Trennbarkeit, gebundenem CO2oder ihrer Toxizität. Außerdem kann festgestellt werden, ob Materialien wiederverwendet werden können.
Das Projekt FOUR Frankfurt vereint Wohnen, Arbeiten und Leben
2 24 Peri 1
Urbane Lebensqualität
Die Skyline als moderner urbaner Lebensort? Das war die Idee der Entwickler von FOUR Frankfurt – eines innerstädtischen Projekts mit vier Hochhäusern, die eine Höhe zwischen 105 und 233 m erreichen und durch ihre Multifunktionalität lebendigen Innenstadtbereich kreieren sollen. Der Schalungslieferant Peri gestaltet die Umsetzung der futuristischen Türme mit einer Vielzahl an Systemen aus dem Bereich Schalungs-, Gerüst- und Klettertechnik mit.