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Montag, 23. Dezember 2019

Ziele im Wohnungsbau kaum zu erreichen

Erneut rückläufige Zahlen bei erteilten Baugenehmigungen lassen das erklärte Ziel der Großen Koalition, bis Ende der Legislaturperiode, 1,5 Mio. neue Wohnungen zu bauen, in weite Ferne rücken. Davon ist der Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. überzeugt. Die jetzt vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Zahlen der erteilten Baugenehmigungen von Januar bis September 2019 lassen eine Lücke von mindestens 100.000 bis Ende der Legislaturperiode vermuten. Ein wesentlicher Faktor sei laut VQC der Fachkräftemangel auf dem Bau.

Gerade in Zeiten ausgereizter Kapazitäten in der Baubranche ist die Notwendigkeit der Qualitätskontrollen besonders wichtig. Diese seien essentiell, da begleitende Qualitätskontrollen viele Arbeitsabläufe auf dem Bau spürbar optimieren und dadurch verkürzen. Ein besonders starker positiver Effekt sei zudem, dass zeitaufwendige Nachbesserungen in sehr vielen Fällen verhindert werden könnten. Davon ist der Verein zur Qualitäts-Controlle am Bau e.V. überzeugt. VQC-Vorsitzender Dipl. Ing. Udo Schumacher-Ritz: „Indem unsere Bausachverständigen den ausführenden Handwerkern begleitend mit Rat und Tat zur Seite stehen, wird nicht nur besser sondern im Endeffekt auch schneller gearbeitet. Besonders Handwerker, die über einen längeren Zeitraum vom VQC begleitet werden, profitieren davon sehr stark und optimieren ihre Arbeitsabläufe nachhaltig“.

Dass eine Optimierung der Arbeitsabläufe beim Wohnungsbau derzeit wichtiger ist denn je, zeigt eine aktuelle Statistik des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Demnach wurde in Deutschland im Zeitraum von Januar bis September 2019 der Bau von 257.900 Wohnungen genehmigt. Dies waren insgesamt 1,9 % weniger Baugenehmigungen als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. In neu zu errichtenden Wohngebäuden wurden von Januar bis September 2019 rund 221.800 Wohnungen genehmigt. Dies waren 3,0 % oder 6.900 Wohnungen weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Aber auch die sogenannten Bauüberhänge, also Bauvorhaben die zwar bereits genehmigt seien, aber noch nicht begonnen werden konnten, nahmen in diesem Zeitraum zu. Lediglich die Zahl der Baugenehmigungen für Einfamilienhäuser ist geringfügig um 0,5 % gestiegen. Die Zahl der Baugenehmigungen für Zweifamilienhäuser sank hingegen um 1,5 %, die für Mehrfamilienhäuser sogar um 3,4 %.

Die Zahl der Baugenehmigungen ist ein wichtiger Frühindikator zur Einschätzung der zukünftigen Bauaktivität, da Baugenehmigungen geplante Bauvorhaben darstellen. Allerdings nimmt die Zahl der Bauvorhaben, die noch nicht begonnen beziehungsweise noch nicht abgeschlossen wurden (der sogenannte Bauüberhang), seit einigen Jahren ebenfalls zu. „Ein deutliches Zeichen dafür, dass die Bauindustrie – insbesondere im Hochbau ihre Kapazitäten ausgeschöpft hat, sagt Udo Schumacher-Ritz. Auch hier spricht die Statistik eine eindeutige Sprache: So waren im Jahr 2018 in Deutschland insgesamt 837.000 Menschen im deutschen Bauhauptgewerbe beschäftigt. 20 Jahre zuvor – im Jahr 1998 - waren es laut Statistischem Bundesamt noch insgesamt 1.156.000. „Selbst, wenn auch im Bausegment ein gewisses Maß an Automatisierung Einzug gehalten hat, so ist es nach wie vor solide Handarbeit, die Tag für Tag auf Deutschland Baustellen verrichtet wird. Und gerade hier gebe es laut Schumacher-Ritz durch begleitende Qualitätskontrollen noch immer Optimierungsmöglichkeiten. Dennoch und gerade wegen des offenkundigen Fachkräftemangels am Bau sieht der VQC die von der Bundesregierung anvisierte Zahl von 1,5 Mio. neuen Wohnungen während der aktuellen Legislaturperiode in weite Ferne gerückt. „Wenn die Zahl der Baugenehmigungen in den kommenden zwei Jahren nicht sprunghaft ansteigt, werden bis Ende 2021 mindestens 100.000 Wohnungen fehlen. Selbst wenn dies der Fall sein sollte, bleibt die Frage, ob die Kapazitäten im Hochbau dafür ausreichend
vorhanden sind.“

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