Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert die Baubetriebe auf, den umfassenden Schutz ihrer Beschäftigten vor einer Covid-19-Ansteckung sicherzustellen. „Die Arbeit am Bau erfolgt in der Regel unter freiem Himmel und bietet dort Platz für ausreichend Hygieneabstand. Dennoch existieren am Bau besondere Risiken, die ausgeschlossen werden müssen“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Carsten Burckhardt.
„Die Praxis, Kollegen in Kleinbussen gemeinsam auf Baustelle zu fahren, muss geändert werden. Wir fordern, dass ab sofort jeder mit dem eigenen Pkw fahren kann und ihm dafür die entsprechenden Kilometerpauschalen gezahlt werden. Wo keine Versorgung mit fließend Wasser besteht, müssen zum regelmäßigen Händewaschen und –desinfizieren Wassercontainer und Desinfektionsmittel aufgestellt werden. Statt engen Baucontainern brauchen wir Unterstände für die Pausen unter freiem Himmel mit ausreichend Platz. Etwaige Lohn-Ausfälle in Folge der Pandemiepläne sind vom jeweiligen Arbeitgeber zu tragen und es ist eine Selbstverständlichkeit, dass die Betriebschefs auf besonders belastete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, etwa aus Risikogruppen, Rücksicht nehmen.“
Die Bauwirtschaft ist aufgrund der besonderen Arbeitsbedingungen mit viel Platz im Freien und der anhaltend hohen Nachfrage weit weniger von den Einschränkungen der Krise betroffen, als andere Branchen. Dementsprechend geht die Arbeit auf den meisten Baustellen unverändert weiter. Mehr als schon zuvor zeigt sich die Baubranche damit als Stabilitätsanker der deutschen Konjunktur.