Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft insgesamt und besonders die der Bauwirtschaft hat sich in den vergangenen Monaten nochmals spürbar eingetrübt. Die angespannte Lage schlägt sich direkt in den Umsätzen der Händler und Vermieter von Baumaschinen und Baugeräten nieder. Dies zeigte sich deutlich bei der aktuellen Konjunkturumfrage des bbi für das dritte Quartal 2023. Bei dieser Branchenbefragung wurden im Durchschnitt Umsatzrückgänge von nominal 14,5 % gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres gemeldet. In den beiden Vorquartalen waren jeweils nur leichte nominale Rückgänge ermittelt worden. Zu Beginn des Jahres hatten die Branchenunternehmen noch ein leichtes Plus der Umsätze (+ 2 %) prognostiziert.
Zu Jahresbeginn waren auch die Prognosen für die Baumaschinen- und Baugerätevermietung positiv ausgefallen, die Prognose für das Jahr 2023 lag bei einem voraussichtlichen Plus von nominal 5,5 %. Tatsächlich waren die nominalen Vermietumsätze – den Ergebnissen des bbi-Konjunkturtests zufolge – seit dem zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ebenfalls leicht rückläufig.
Zu Beginn des Jahres hatten die Flurförderzeughändler und -vermieter einen leichten Rückgang der Umsatzzahlen (- 1 %) für das Jahr 2023 vorhergesagt. Im ersten Halbjahr erwies sich die Nachfrage, besonders nach Lagertechnikgeräten und batteriebetriebenen Flurförderzeugen, als relativ robust und es konnten nochmals leichte nominale Umsatzzuwächse realisiert werden. Erst im dritten Quartal war die Nachfrage aus der wichtigen Kundengruppe des verarbeitenden Gewerbes vor dem Hintergrund der nachlassenden weltwirtschaftlichen Dynamik und rückläufiger Exporte abwärtsgerichtet. Die Branchenunternehmen stagnierten den Ergebnissen des bbi-Konjunkturtests zufolge auf den nominalen Umsatzniveaus des Vorjahres.
Die Arbeitsbühnenbranche hat sich in den zurückliegenden Jahren als sehr wenig anfällig für konjunkturelle Schwankungen gezeigt. Der Grund: Höhenzugangstechnik findet in nahezu allen Branchen eine Nachfrage und Rückgänge in einer Branche werden in der Regel von anderen Kundengruppen aufgefangen. Dennoch waren die Prognosen der Branchenunternehmen am Anfang des Jahres 2023 mit einem erwarteten Plus von nominal 5 % vergleichsweise vorsichtig. In den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 wurden den Ergebnissen des bbi-Konjunkturtests zufolge allerdings nur relativ geringe nominale Wachstumsraten zwischen 1,5 und 2 % realisiert.
Die Branchen in Zahlen
Das Statistische Bundesamt weist für das Jahr 2021 einen Umsatz der Baumaschinen- und Baugerätehändler von knapp 11,9 Mrd. EUR aus. Dieser Branchenumsatz dürfte 2022 auf gut 12,7 Mrd. EUR geklettert sein.
Der Umsatz in der Vermietung von Baumaschinen und -geräten erhöhte sich 2022 um 8 % auf ca. 5,9 Mrd. Euro.
Der Umsatz der Flurförderzeughändler und -vermieter ist im Jahr 2022 nach einem Plus von nominal 8 % auf ca. 3,86 Mrd. Euro gestiegen.
Für die Arbeitsbühnenbranche liegen keine zuverlässigen Zahlen über den in der Branche realisierten Branchenumsatz vor. Im Jahr 2022 stieg der Branchenumsatz um nominal 9,5 % an.