zum Newsletter anmelden
 

Freitag, 7. Juni 2024

EZB senkt Leitzinsen

Nachdem die Leitzinsen neun Monate lang unverändert geblieben waren, hat der EZB-Rat nun beschlossen, die drei Leitzinssätze der EZB um jeweils 25 Basispunkte zu senken. Dementsprechend werden der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sowie die Zinssätze für die Spitzenrefinanzierungsfazilität und die Einlagefazilität mit Wirkung zum 12. Juni 2024 auf 4,25 %, 4,50 % bzw. 3,75 % gesenkt. Dieser Schritt war zu erwarten, denn seit September 2023 ist die Inflation durch die Dämpfung der Nachfrage um mehr als 2,5 Prozentpunkte zurückgegangen. Die Inflationsaussichten haben sich seitdem deutlich verbessert.

Allerdings dürfte die Inflation lt. der Zentralbank bis weit ins nächste Jahr über dem Zielwert von 2 % bleiben. Erwartet wird eine Gesamtinflation von durchschnittlich 2,5 % für 2024, 2,2 % für 2025 und 1,9 % für 2026. Bei der Inflation ohne Energie und Nahrungsmittel gehen die Fachleute von durchschnittlich 2,8 % für 2024, 2,2 % für 2025 und 2,0 % für 2026 aus. Sie erwarten einen Anstieg des Wirtschaftswachstums auf 0,9 % für 2024, 1,4 % für 2025 und 1,6 % für 2026.

Der ifo-Präsident Clemens Fuest hat die Zinssenkung der EZB begrüßt. „Der Schritt ist sinnvoll, weil sich die Inflation in Europa mittlerweile in Richtung der angestrebten zwei Prozent zurückentwickelt“, sagte er am Donnerstag in München. „Diese Zinssenkung ist an den Märkten allerdings bereits eingepreist, der Impuls für die Konjunktur wird begrenzt sein. Dass weitere Zinssenkungen bald folgen können, ist angesichts deutlich steigender Löhne und verschobener Zinssenkungen in den USA eher fraglich.“

Ist die Zinssenkung ein Befreiungsschlag für die Bauwirtschaft? Bundesministerin Klara Geywitz sieht durchaus Chancen für die Erholung der angeschlagenen Branche: „Günstige Finanzierungen am Kreditmarkt sind enorm wichtig für den Wohnungsbau. Die Senkung des EZB-Leitzinses wird der Baubranche einen neuen Schub geben. Zusammen mit diesen besseren Finanzierungsbedingungen, unseren Förderprogrammen, dem starken sozialen Wohnungsbau und den Steuersenkungen für den frei finanzierten und gemeinnützigen Wohnungsbau werden die richtigen Impulse für eine starke Bauwirtschaft gesetzt."

In der Immobilienbranche geht man allerdings nicht davon aus, dass dies der Beginn eines klassischen Senkungszyklus ist, den man aus der Vergangenheit kennt. Michael Neumann, Zinsexperte des Finanzvermittlers Dr. Klein, ist um Zurückhaltung bemüht: „Ich glaube nicht, dass die EZB in den folgenden Sitzungen jedes Mal den Zins senken wird, wie es beim Erhöhungszyklus der Fall war, wo wir zehn Erhöhungen in Folge hatten und dann ein knappes Jahr Pause.“ Seiner Meinung nach wird das Inflationsziel von zwei Prozent nicht sehr schnell erreicht werden, sodass es Pausen geben wird, in denen die Zentralbank abwartend reagiert und nur Daten sammelt.

Weitere Artikel:

Multi Handling AG übernimmt Vertrieb von Sany-Baumaschinen

Multi Handling AG
Die Multi Handling AG und der größte Baumaschinenhersteller Chinas bauen ihre Zusammenarbeit aus. Das Schweizer Importunternehmen hat Anfang 2024 sein Portfolio um Sany-Baumaschinen erweitert. Der Grundstein für die Zusammenarbeit wurde bereits im Jahr 2019 gelegt, als die Multi Handling AG mit dem Handel der Sany-Hafenmaschinen begonnen hat. Den Kunden in der Schweiz steht jetzt das gesamte Produktportfolio von Sany, einschließlich neuer und gebrauchter Maschinen aus den Bereichen Baumaschinen sowie mobile Hafenmaschinen im Schwerlastbereich zur Verfügung.

mehr lesen

Studie: Wachstum in der Baubranche in Sicht

Porr
Derzeit ist die Stimmung am Bau eher mau. Deutlich gestiegene Finanzierungskosten sowie überbordende Bürokratie und Fachkräftemangel haben in der europäischen Baubranche das Wachstum gebremst und in manchen Ländern zu sinkenden Bauinvestitionen geführt – insbesondere im Wohnungsbau, gerade dort, wo in vielen europäischen Städten und Regionen ein akuter Mangel zu beklagen ist. Trotz des enormen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum befindet sich in den beiden EU-Mitgliedsländern Deutschland und Frankreich die Zahl der Baugenehmigungen seit Monaten auf Talfahrt. Eine Marktstudie des EUROCONSTRUCT-Institute macht Hoffnung auf eine Trendwende.

mehr lesen

Mehr Geld für Beschäftigte bei Hochtief

IG BAU und Hochtief einigen sich auf Tarifabschluss
Bei Hochtief wird mehr verdient: Rund 2.500 Beschäftigte in der Essener Konzernzentrale und in den deutschen Niederlassungen bekommen mehr Geld. Im September erhalten sie zunächst eine Inflationsausgleichsprämie von 1.750 Euro. Im Januar folgt dann eine Anhebung der Löhne um 275 Euro und der Gehälter um 255 Euro. Außerdem sollen die Einkommen jeweils zum Juni nächsten und übernächsten Jahres noch einmal um 4,2 bzw. 3,9 % steigen. Das teilte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am Donnerstagmorgen in Frankfurt mit.

mehr lesen

Robert Aebi eröffnet Standort in Nürnberg

Robert Aebi
Die Robert Aebi GmbH hat mit einem Festakt für geladene Gäste sowie einem Tag der offenen Tür ihr neues Regionalzentrum in Nürnberg offiziell eröffnet. Verkehrstechnisch günstig am Drehkreuz von A6, A73 und A9 gelegen, bietet der über 10.000 m² große Standort maßgeschneiderten Service für eine breite Kundenklientel sowie bestehenden und potenziellen Mitarbeitenden optimale Entfaltungsmöglichkeiten in einem hochmodernen Arbeitsumfeld. Damit legt das Unternehmen den Grundstein für weiteres Wachstum in der Region.

mehr lesen

EVB BauPunkt: Gewinnsprung trotz Umsatzrückgang

EVB BauPunkt: Gewinnsprung trotz Umsatzrückgang
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickte die EVB BauPunkt jetzt bei ihrer Gesellschafterversammlung in Bad Nauheim auf das Geschäftsjahr 2023 zurück. Der Gesamtumsatz der Einkaufs- und Handelsgesellschaft für den Baumaschinen-, Baugeräte- und Werkzeugfachhandel mit Sitz in Göppingen verringerte sich zwar leicht um 5,3 % auf 82,5 Mio. Euro. Der operative Gewinn jedoch konnte um 32 % deutlich gesteigert werden, die Bonusausschüttung an die 65 Gesellschafter erhöhte sich um knapp 17 %.

mehr lesen

6,2 Mrd. Euro für den Straßen- und Brückenbau

Die Ampelkoalition hat sich auf Grundzüge für den Haushalt 2025, einen Nachtragshaushalt 2024 und eine Wachstumsinitiative verständigt. Es gibt einen Nachtragshaushalt in Höhe von 11 Mrd. Euro für 2024 – und eine Wachstumsinitiative, um dem Wirtschaftswachstum einen zusätzlichen Impuls zu verleihen. Entscheidungen gab es auch im Bereich der Verkehrsinfrastruktur: Hier hat die Bundesregierung von ihrem harten Sparkurs Abstand genommen und bleibt bei ihrer ursprünglichen Finanzlinie für den Straßen- und Brückenbau von 6,2 Mrd. Euro jährlich.

mehr lesen

Neues Merkblatt für maschinelle Pflasterverlegung erschienen

SLG-Merkblatt
Die maschinelle Verlegung – als Alternative zur Handverlegung – ist eine wesentliche Voraussetzung zur rationellen und kostengünstigen Herstellung von Verkehrsflächenbefestigungen mit Pflastersteinen und Platten aus Beton. Neben diesem wirtschaftlichen Aspekt sind auch Aspekte des Arbeitsschutzes und der Gesundheitsvorsorge auf der Baustelle enorm wichtig. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Einsatz von Verlegemaschinen und -geräten mehr und mehr an Bedeutung.

mehr lesen

Bevölkerung fordert Investitionen in Klimaanpassung

Investitionen in Schutzmaßnahmen
Die Bevölkerung erwartet von Bund, Ländern und Kommunen höhere Investitionen in die Klimaanpassung. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Bundesingenieurkammer. In weiten Teilen der Bevölkerung nimmt die Angst vor den Folgen von extremen Wetterereignissen zu. Zwei Drittel befürchten eine Zunahme von Klimaextremen wie Hitze- und Dürreperioden, Starkregen und Stürmen. Mehr als 90 % der Befragten meinen, dass der Staat mehr in die Klimaanpassung von Infrastrukturen wie Straßen, Schienen, Brücken und Dämmen investieren muss.

mehr lesen

Neuer Geschäftsführer bei Robert Aebi

Armin Süß
Armin Süß wird zum 1. Juli 2024 Geschäftsführer der Robert Aebi GmbH mit Hauptsitz in Achstetten, Baden-Württemberg. Er folgt auf Tobias Keppler, der eine neue Aufgabe innerhalb der Leitung der Robert Aebi Gruppe wahrnehmen wird. Armin Süß ist Diplom-Betriebswirt (FH) und seit 2015 als Chief Financial Officer (CFO) der Robert Aebi GmbH tätig. Zuvor hatte er verschiedene Leitungsfunktionen in namhaften süddeutschen Unternehmen inne.

mehr lesen