zum Newsletter anmelden
 

Donnerstag, 20. Juni 2024

BG BAU: Zahl der Arbeitsunfälle sinkt

Für 2023 verzeichnet die BG BAU insgesamt 96.153 meldepflichtige Arbeitsunfälle auf Baustellen und im Bereich der baunahen Dienstleistungen in Deutschland. Das sind 3.227 weniger als im Jahr 2022. Damit sind die meldepflichtigen Arbeitsunfälle im Vorjahresvergleich um mehr als 3 % zurückgegangen. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle bleibt in etwa auf dem Niveau von 2022. Demgegenüber steigt allerdings die Zahl der angezeigten Berufskrankheiten. Hier werden Lärmschwerhörigkeit, weißer Hautkrebs und Muskel-Skelett-Erkrankungen am häufigsten gemeldet.

„Heute gibt es auf Baustellen deutlich weniger Arbeitsunfälle als noch vor fünf Jahren, und das trotz intensiver Bautätigkeit und hoher Beschäftigung. Das freut uns natürlich, denn das verdeutlicht: Arbeiten auf Baustellen wird tendenziell sicherer. Das sehen wir auch an der Entwicklung der sogenannten Tausend-Personen-Quote“, sagt Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU.

Die Tausend-Personen-Quote bildet die relative Unfallhäufigkeit pro 1.000 Vollbeschäftigte ab. Sie liegt für 2023 bei 44,6 (2022: 45,5). „Trotzdem passieren nach wie vor zu viele Unfälle, die hätten vermieden werden können“, sagt Bernhard Arenz. „Viele Gefahren sind bekannt, so dass wirksame Schutzmaßnahmen ergriffen werden können. Das gilt für Unfälle ebenso wie für Berufskrankheiten.“

Ein Drittel aller meldepflichtigen Arbeitsunfälle am Bau haben Verletzungen an den Händen zur Folge. Mit einem Anteil von 17,7 % folgen Verletzungen an Füßen oder Sprunggelenken, und rund 10 % der Verletzungen betreffen die Arme. „Oft sind die Verletzungen schwerwiegend und führen zu längeren Ausfallzeiten. Meldepflichtig sind Arbeitsunfälle erst dann, wenn Betroffene mehr als drei Tage arbeitsunfähig sind“, erklärt Bernhard Arenz.

Arbeitsunfälle mit Todesfolge

76 Beschäftigte sind 2023 bei einem Arbeitsunfall am Bau ums Leben gekommen. Das sind zwei Tote mehr als im Jahr 2022. Die Hauptursachen für tödlich verlaufende Arbeitsunfälle in der Bauwirtschaft sind Absturzunfälle sowie herabfallende oder kippende Bauteile. Beide Ursachen zusammen machen rund 70 % aller tödlichen Arbeitsunfälle am Bau aus.

Mehr Berufskrankheiten in der Bauwirtschaft

Die Zahl der gemeldeten Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit steigt seit Jahren kontinuierlich an. Auch 2023 ist im Vorjahresvergleich erneut ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. So waren es 2023 mit insgesamt 19.658 neuen Verdachtsmeldungen 1.430 Fälle mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem Anstieg um rund 8 %.

Die im Jahr 2023 am häufigsten gemeldeten Berufskrankheiten sind Lärmschwerhörigkeit (4.581), Hautkrebs durch die ultraviolette Strahlung der Sonne (2.952), bandscheibenbedingte Wirbelsäulenerkrankungen (1.867), Verschleißerkrankungen des Kniegelenkes (1.436) und Lungenkrebs in Verbindung mit einer Asbeststaublungenerkrankung (1.286).

„Von Jahr zu Jahr erreichen uns mehr Verdachtsanzeigen auf eine Berufskrankheit. Allein seit 2019 gab es einen Anstieg um etwa 25 %. Grund ist unter anderem die steigende Lebenserwartung. Außerdem gibt es einen offeneren Umgang mit dem Thema Krankheit und auch eine größere Sensibilisierung auf Seiten des medizinischen Personals“, erläutert Bernhard Arenz. „Um die Anzahl der Erkrankungen langfristig zu senken, müssen wir noch intensiver darüber aufklären, dass der Schutz zum Beispiel gegen Lärm oder UV-Strahlung nicht nur notwendig, sondern auch sehr einfach umsetzbar ist – bei der Arbeit und auch im privaten Bereich“.

Gesund arbeiten. Besser leben.

Die BG BAU engagiert sich mit wirksamen Regelungen und umfassenden Informationen für mehr Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf den Baustellen und im Bereich baunaher Dienstleistungen. Gemeinsam mit den Sozialpartnern entwickelt sie wirksame und praxisnahe Lösungen, um die Beschäftigten vor Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten zu schützen. Dazu gehört unter anderem das verhaltensorientierte Präventionsprogramm „BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH“, welches für Gefahren und Risiken am Arbeitsplatz sensibilisieren soll. Ziel des Präventionsprogrammes ist es, ein Gefahrenbewusstsein zu schaffen und die Beschäftigten zu ermutigen „STOPP!“ zu sagen, wenn Sicherheitsvorkehrungen nicht eingehalten werden.

Seit 2024 wird unter dem Motto „Gesund arbeiten. Besser leben.“ die Vermeidung von Berufskrankheiten verstärkt in den Fokus genommen. Auf einer Themenseite sind praktische Maßnahmen und fundierte Einblicke zum Schutz vor den häufigsten Berufskrankheiten zusammengestellt.

Finanzielle Anreize in Form von Arbeitsschutzprämien sollen Unternehmen zudem zu Investitionen in die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz motivieren.

Weitere Informationen:

Präventionsprogramm BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH

Themenseite Berufskrankheiten vermeiden: Gesund arbeiten. Besser leben.

Arbeitsschutzprämien

Weitere Artikel:

Multi Handling AG übernimmt Vertrieb von Sany-Baumaschinen

Multi Handling AG
Die Multi Handling AG und der größte Baumaschinenhersteller Chinas bauen ihre Zusammenarbeit aus. Das Schweizer Importunternehmen hat Anfang 2024 sein Portfolio um Sany-Baumaschinen erweitert. Der Grundstein für die Zusammenarbeit wurde bereits im Jahr 2019 gelegt, als die Multi Handling AG mit dem Handel der Sany-Hafenmaschinen begonnen hat. Den Kunden in der Schweiz steht jetzt das gesamte Produktportfolio von Sany, einschließlich neuer und gebrauchter Maschinen aus den Bereichen Baumaschinen sowie mobile Hafenmaschinen im Schwerlastbereich zur Verfügung.

mehr lesen

Studie: Wachstum in der Baubranche in Sicht

Porr
Derzeit ist die Stimmung am Bau eher mau. Deutlich gestiegene Finanzierungskosten sowie überbordende Bürokratie und Fachkräftemangel haben in der europäischen Baubranche das Wachstum gebremst und in manchen Ländern zu sinkenden Bauinvestitionen geführt – insbesondere im Wohnungsbau, gerade dort, wo in vielen europäischen Städten und Regionen ein akuter Mangel zu beklagen ist. Trotz des enormen Bedarfs an bezahlbarem Wohnraum befindet sich in den beiden EU-Mitgliedsländern Deutschland und Frankreich die Zahl der Baugenehmigungen seit Monaten auf Talfahrt. Eine Marktstudie des EUROCONSTRUCT-Institute macht Hoffnung auf eine Trendwende.

mehr lesen

Mehr Geld für Beschäftigte bei Hochtief

IG BAU und Hochtief einigen sich auf Tarifabschluss
Bei Hochtief wird mehr verdient: Rund 2.500 Beschäftigte in der Essener Konzernzentrale und in den deutschen Niederlassungen bekommen mehr Geld. Im September erhalten sie zunächst eine Inflationsausgleichsprämie von 1.750 Euro. Im Januar folgt dann eine Anhebung der Löhne um 275 Euro und der Gehälter um 255 Euro. Außerdem sollen die Einkommen jeweils zum Juni nächsten und übernächsten Jahres noch einmal um 4,2 bzw. 3,9 % steigen. Das teilte die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) am Donnerstagmorgen in Frankfurt mit.

mehr lesen

Robert Aebi eröffnet Standort in Nürnberg

Robert Aebi
Die Robert Aebi GmbH hat mit einem Festakt für geladene Gäste sowie einem Tag der offenen Tür ihr neues Regionalzentrum in Nürnberg offiziell eröffnet. Verkehrstechnisch günstig am Drehkreuz von A6, A73 und A9 gelegen, bietet der über 10.000 m² große Standort maßgeschneiderten Service für eine breite Kundenklientel sowie bestehenden und potenziellen Mitarbeitenden optimale Entfaltungsmöglichkeiten in einem hochmodernen Arbeitsumfeld. Damit legt das Unternehmen den Grundstein für weiteres Wachstum in der Region.

mehr lesen

EVB BauPunkt: Gewinnsprung trotz Umsatzrückgang

EVB BauPunkt: Gewinnsprung trotz Umsatzrückgang
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickte die EVB BauPunkt jetzt bei ihrer Gesellschafterversammlung in Bad Nauheim auf das Geschäftsjahr 2023 zurück. Der Gesamtumsatz der Einkaufs- und Handelsgesellschaft für den Baumaschinen-, Baugeräte- und Werkzeugfachhandel mit Sitz in Göppingen verringerte sich zwar leicht um 5,3 % auf 82,5 Mio. Euro. Der operative Gewinn jedoch konnte um 32 % deutlich gesteigert werden, die Bonusausschüttung an die 65 Gesellschafter erhöhte sich um knapp 17 %.

mehr lesen

6,2 Mrd. Euro für den Straßen- und Brückenbau

Die Ampelkoalition hat sich auf Grundzüge für den Haushalt 2025, einen Nachtragshaushalt 2024 und eine Wachstumsinitiative verständigt. Es gibt einen Nachtragshaushalt in Höhe von 11 Mrd. Euro für 2024 – und eine Wachstumsinitiative, um dem Wirtschaftswachstum einen zusätzlichen Impuls zu verleihen. Entscheidungen gab es auch im Bereich der Verkehrsinfrastruktur: Hier hat die Bundesregierung von ihrem harten Sparkurs Abstand genommen und bleibt bei ihrer ursprünglichen Finanzlinie für den Straßen- und Brückenbau von 6,2 Mrd. Euro jährlich.

mehr lesen

Neues Merkblatt für maschinelle Pflasterverlegung erschienen

SLG-Merkblatt
Die maschinelle Verlegung – als Alternative zur Handverlegung – ist eine wesentliche Voraussetzung zur rationellen und kostengünstigen Herstellung von Verkehrsflächenbefestigungen mit Pflastersteinen und Platten aus Beton. Neben diesem wirtschaftlichen Aspekt sind auch Aspekte des Arbeitsschutzes und der Gesundheitsvorsorge auf der Baustelle enorm wichtig. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Einsatz von Verlegemaschinen und -geräten mehr und mehr an Bedeutung.

mehr lesen

Bevölkerung fordert Investitionen in Klimaanpassung

Investitionen in Schutzmaßnahmen
Die Bevölkerung erwartet von Bund, Ländern und Kommunen höhere Investitionen in die Klimaanpassung. Dies zeigt eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Bundesingenieurkammer. In weiten Teilen der Bevölkerung nimmt die Angst vor den Folgen von extremen Wetterereignissen zu. Zwei Drittel befürchten eine Zunahme von Klimaextremen wie Hitze- und Dürreperioden, Starkregen und Stürmen. Mehr als 90 % der Befragten meinen, dass der Staat mehr in die Klimaanpassung von Infrastrukturen wie Straßen, Schienen, Brücken und Dämmen investieren muss.

mehr lesen

Neuer Geschäftsführer bei Robert Aebi

Armin Süß
Armin Süß wird zum 1. Juli 2024 Geschäftsführer der Robert Aebi GmbH mit Hauptsitz in Achstetten, Baden-Württemberg. Er folgt auf Tobias Keppler, der eine neue Aufgabe innerhalb der Leitung der Robert Aebi Gruppe wahrnehmen wird. Armin Süß ist Diplom-Betriebswirt (FH) und seit 2015 als Chief Financial Officer (CFO) der Robert Aebi GmbH tätig. Zuvor hatte er verschiedene Leitungsfunktionen in namhaften süddeutschen Unternehmen inne.

mehr lesen