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Donnerstag, 23. Mai 2024

Mitgliederversammlung der GLT in Berlin

„Wir lieben Qualität!“ lautete die Botschaft und eine Quintessenz der Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft Leitungstiefbau e. V. (GLT), Berlin, die in diesem Jahr am 12. April im westfälischen Münster zusammengekommen ist. Ein fester Fokus auf Bauqualität und das hohe Engagement der Mitgliedsunternehmen, die großen Zukunftsprojekte dieses Landes aktiv mitzugestalten, bildeten in den vergangenen Monaten eine Klammer um die vielfältigen Aktivitäten der Gütegemeinschaft.

„Präsident einer im Leitungstiefbau tätigen Organisation zu sein, ist in der heutigen Zeit eine unfassbar faszinierende Aufgabe. Denn das Know-how unsere Mitgliedsunternehmen ist die unverzichtbare Basis für eine erfolgreiche Umsetzung der politisch geforderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wenden hierzulande“, begrüßte GLT-Präsident Matthias Fiedler die rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der GLT-Mitgliederversammlung in der nordrhein-westfälischen Universitätsstadt. „Wir bauen für kommende Generationen. Unser gemeinsamer Fokus liegt auf Qualität und Nachhaltigkeit“, betonte Fiedler. Dies beziehe sich sowohl auf den nun notwendigen Aufbau einer leistungsfähigen Elektro-Ladeinfrastruktur als auch auf die leitungsgebundene Anbindung erneuerbarer Energiequellen. Dabei sei eines sehr deutlich zu beobachten: Die Gütegemeinschaft werde zunehmend politischer. „Die im Leitungstiefbau auszuführenden Arbeiten unterliegen einem hohen Druck angesichts des politischen Drängens auf schnelle Baufortschritte. Jede Regierung schreibt sich im Kontext der Energie- und Verkehrswende eigene Zielvorgaben und Zeitfenster auf ihre Fahnen, und wir Leitungsbauer müssen uns mit Blick auf unsere Unternehmensentwicklung und auf unsere personellen Ressourcen darauf einstellen.“ Und da das Verteilnetz bei den baulichen Aspekten der Energiewende bekanntlich ein wesentlicher Protagonist allen Geschehens sei, stünden gerade die GLT-Mitgliedsunternehmen im Zentrum einer erfolgreichen Realisierung der Zukunfts-Roadmap dieses Landes.

Es gibt mehr als nur eine Zukunftsaufgabe

Neben allen baulichen To-Dos rund um die Energie- und Wärmewende ist eine zunehmende Digitalisierung unserer Gesellschaft ein wichtiger Entwicklungsauftrag, der wesentlich auf einem flächendeckenden Ausbau eines performanten Gigabitnetzes fußt. Auch hier stehen die im Leitungstiefbau agierenden Unternehmen in der baulichen Pflicht und werden vonseiten der GLT durch deren Mitarbeit bei der Erstellung von Normen für die Umsetzung der Qualität in diesem Bereich unterstützt. „Bei allen über Jahrzehnte gewachsenen Gas-, Wasser-, Fernwärme- und auch Energienetzen bildete stets ein forcierter Qualitätsgedanke die Schnittmenge einer erfolgreichen, weil generationengerechten Bauausführung. Dies darf nun im Zuge der Energiewende und der Digitalisierung nicht in Frage gestellt werden“, forderte Fiedler deutlich. Denn im politischen Berlin würden nun Forderungen nach neuen Energie- und Breitbandnetzen, die innerhalb von fünf bis zehn Jahren über ganz Deutschland gelegt werden müssten, lautstark artikuliert. „Das ist eine Zeitspanne, die nicht nur sämtliche Tiefbaukapazitäten hierzulande binden wird. Auch die von uns allen gewünschte Qualität wird unter diesen Hochgeschwindigkeitsvorgaben leiden. Daher ist es mein Wunsch, unsere Mitgliedsunternehmen auch für neue Geschäftsmodelle zu sensibilisieren. Denn diese bedeuten neue Auftraggeber, die wir hoffentlich von unserem Wunsch nach Qualität und Nachhaltigkeit überzeugen können.“

Blick auf aktuelle Zahlen

Einen validen Status quo der im Kabelleitungstiefbau agierenden Unternehmen bietet die seit wenigen Jahren durchgeführte Umfrage „Kabelleitungstiefbau“. Von hier lassen sich Zukunfts- und Entwicklungsthemen in Bezug auf Tätigkeitsfelder, Organisationsprozesse und personelle Aspekte der Branche ableiten. Ein Dauerbrenner war auch in der jüngsten, auf der Mitgliederversammlung präsentierten Umfrage aus dem Jahr 2023 das Thema „Fachkräfte“. „Wir müssen uns aktiv darum kümmern, dass die Menschen zu uns kommen und in unserer Branche tätig sein möchten“, erläuterte GLT-Präsidiumsmitglied Cornelia Weber-Hunke mit Blick auf die im Rahmen der Erhebung gemachten Angaben. Deutlich ablesbar sei aus der Umfrage, dass sich die Personalsituation im Kabelbereich nicht verändert habe, während im Leitungsbereich eine Verbesserung zu attestieren sei. Auch einen Einblick auf die aktuelle Ausschreibungs- und Tätigkeitspraxis präsentierte Weber-Hunke dem Auditorium in Münster: 57 Prozent der Ausschreibungen im Kabelleitungstiefbau würden auf überregionale Energieversorger entfallen. „Interessant ist auch, dass nur 27 Prozent der befragten Unternehmen eine Steigerung ihrer Aktivitäten im Breitbandausbau planen, während 73 Prozent das aufgrund der allseits bekannten Pain-Points nicht mehr vorhaben“, lauteten weitere Insights aus der aktuellen Befragung. Grund dafür seien sicher die Haftungsrisiken, die in den Jahren 2022 und 2023 noch zum Thema untiefe Legearten vorhanden gewesen seien. Das Thema „Elektro-Ladeinfrastruktur“ – so ein weiteres Ergebnis – ist klar der Gewinner bei den Baufeldern, in die die Mitglieder vermehrt investieren. Die Planungen für die Elektro-Infrastruktur kann derzeit als ansteigend, die Leitungslegung als grundsätzlich gleichbleibend beziffert werden. Die Unternehmen bieten Komplettpakete an, bis hin zum Aufstellen der Ladesäulen.

„Eine der für uns wichtigsten Fragestellungen im Kontext der Umfrage ist immer wieder die nach dem Einfluss der Eigenüberwachung gemäß RAL-GZ 962 auf die Qualität der Bauausführung. Hier geben immer noch 58 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sich die Qualität verbessert habe“, schloss Weber-Hunke ihre Präsentation der Ergebnisse.

Große Ziele umgesetzt

„Ein wichtiges, bereits zur letzten Mitgliederversammlung angekündigtes Projekt war die Programmierung einer App, welche die Eigenüberwachung der Mitgliedsunternehmen effizienter und einfacher machen wird“, beschrieb GLT-Vize-Präsident Karl Jelinski eine Entwicklungs- und Serviceoffensive der Gütegemeinschaft. Ziel war es, eine App zu entwickeln, die zukünftig auf den Smartphones und Tablets der Bauleiter die Eigenüberwachung dokumentiert, welche dann direkt in der digitalen Bauakte abgelegt werden kann. Eine erfolgreiche Umsetzung konnte Jelinski nun im April in Münster präsentieren. „Nutzen Sie die jetzt zur Verfügung stehende App, testen Sie ihre Funktionalität und teilen Sie uns Ihre Verbesserungs- und Veränderungswünsche mit. Denn es ist unser Wunsch, diese neue digitale Lösung maßgeschneidert auf Ihre Anwendungsbedürfnisse zu konfektionieren und den Standard immer weiter zu optimieren“, bat Jelinski. Mit der neuen App werde es nun möglich sein, sowohl die Checklisten der Gütegemeinschaft – diese wurden von 15 auf 8 Listen optimiert – als auch kundenspezifische Checklisten zu generieren. „Ihre individuellen Checklisten stehen ausschließlich den Organisationseinheiten in Ihrem Unternehmen zur Verfügung. Die Listen der Gütegemeinschaft sind standardisiert und können in der von Ihnen benötigten Form abgerufen werden“, so Jelinski. Zudem könnten die jeweiligen Bauvorhaben eines Unternehmens genauso in der Applikation abgebildet werden wie die vor Ort im Zuge einer Baumaßnahme agierenden Teams. Nachdem alle Checklisten ausgefüllt wurden, könne das Bauvorhaben geschlossen und eine PDF mit allen Checklisten an ein vordefiniertes Team versendet werden. Alle in der digitalen Applikation angelegten Dokumente könnten dann für eine lückenlose Dokumentation des gesamten Bauvorhabens sowohl intern als auch für den Auftraggeber genutzt werden.

Und mit Blick auf eine gezielte Verbesserung des Know-hows und Wissenshorizontes der im Leitungstiefbau tätigen Unternehmen verwies er ebenfalls auf die von der Gütegemeinschaft angebotenen Schulungen – so zum Beispiel zum Thema Ersatzbaustoffverordnung oder zu aktuellen juristischen Fragestellungen. „Wir stellen für viele relevante Branchenthemen ein herausragendes Schulungsangebot zur Verfügung. Nutzt diese Angebote, damit wir alle gemeinsam qualitätsorientiert erfolgreich weiter bauen können!“

Fachkräftebegeisterung an der tiefsten Wurzel

Zehn mal zehn Zentimeter groß, 24 Seiten stark: Dies sind die „Maße“ eines besonders charmanten Image-Projektes, das das Präsidium der GLT in den letzten Monaten mit viel Engagement und Herzblut vorangetrieben hat. Kenner des Formats wissen natürlich sofort, wovon hier die Rede ist. „Warum gibt es für so viele Handwerksberufe Pixi-Bücher, aber noch keines für den Leitungstiefbau?“, umriss GLT-Vize-Präsident Hauke Krüger nochmals den Geburtsgedanken dieses Fachbüchleins mit klarem Branchen-Alleinstellungsmerkmal, das alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Mitgliedsversammlung vor sich auf den Tischen fanden. „Unsere Idee war es, schon kleinen Kindern unsere Berufsfelder näherzubringen und sie für die hohe gesellschaftliche Relevanz unserer Arbeit zu sensibilisieren“, verdeutlichte Krüger den Ansatz nochmals. Und die wahre Kunst liege wie so häufig in den Details. „In dem sehr konstruktiven Austausch mit den Mitarbeitenden des Carlsen-Verlages haben wir lange und intensiv über eine geeignete Herangehensweise an das Thema diskutiert und haben in mühevoller Kleinarbeit die Maschinen, Geräte, Helme, Arbeitswesten und vieles mehr ausgewählt, die in dem Buch abgebildet werden sollten“, gab Krüger Einblick in die Umsetzung des Buches, dessen Auflage von 60.000 Exemplaren schon nahezu vollständig verkauft wurde. „Und weil mit Cornelia Weber-Hunke eine Frau mit im Präsidium arbeitet und die Gütegemeinschaft von einer Frau in der Geschäftsführung geleitet wird, konnte es auch nur einen Titel für das Pixi-Buch geben: ´Meine Schwester ist Leitungstiefbauerin`“, so Krüger. Damit aber nicht genug: das Buch liegt zwischenzeitlich auch als animierter YouTube-Clip vor, der seine erste öffentliche Vorführung sodann vor einem begeisterten Premierenpublikum in Münster erleben durfte. „Das Copyright für das Video liegt bei der GLT. Unsere Mitgliedsunternehmen können das Video kostenfrei bei uns abrufen und für ihre Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation nutzen“, wies Krüger auf den besonderen Service der Gütegemeinschaft hin. „Wir hoffen alle sehr, Sie haben genauso viel Freude beim Schauen, Lesen, Vorlesen und Verschenken wie wir beim Erstellen!“

Mit dem Kabelzugberechnungsprogramm und dem GLT-Webshop kam Krüger noch auf zwei weitere GLT-Serviceangebote zu sprechen. „Unser Kabelzugberechnungsprogramm, das wir Ihnen vor zwei Jahren erstmalig in Stuttgart vorgestellt haben, umfasst mittlerweile über 300 Kabeltypen, und es werden von Update zu Update mehr.“ Aber damit der digitalen Services noch nicht genug. Seit Jahresbeginn sei auch der GLT-Webshop online, über den nun Broschüren, Fachbücher, natürlich auch das Pixi-Buch, gekauft, aber auch Seminare gebucht werden könnten. „Ein solcher Webshop ist nicht nur zeitgemäß, sondern schafft auch einen enormen Effizienzgewinn. Ich bedanke mich sehr herzlich bei unserer Geschäftsführerin Susanne Hake und bei Silvia Krüger für die großartige Umsetzung all unserer digitalen Vorhaben“, schloss Krüger seinen Bericht.

Für Qualität beim Breitbandausbau

„Ein absoluter Leuchtturm unserer Branche war im Jahr 2023 der erfolgreiche Abschluss der DIN 18220 „Trench-, Fräs- und Pflugverfahren zur Legung von Leerrohrinfrastrukturen und Glasfaserkabeln für Telekommunikationsnetze“, uns allen besser bekannt als die DIN Trenching“, umriss Fiedler nochmals ein wichtiges Projekt. „Aber so hart wir auch in der Sache über mehr als drei Jahre gerade mit Vertretern aus der Telekommunikationsbranche gerungen haben, umso enttäuschender ist es, dass diese Norm noch nicht so auf dem Markt angekommen ist, wie wir alle uns das wünschen würden.“ Mit einem eindringlichen Appell wandte sich Fiedler an die anwesenden Vertreter der Mitgliedsunternehmen, sich intensiv mit den einzelnen Kapiteln aus der Norm auseinanderzusetzen. „Wenn Sie die hier beschriebenen Schritte einhalten, ist das ein deutlicher Schritt in Richtung Qualität – sowohl für die Leitungslegung als auch für eine fachgerechte Wiederherstellung der Straßenoberflächen“, so Fiedler. Und wenn auch diese Norm ihren Weg auf den Markt noch nicht vollständig gefunden habe, so habe doch die gemeinsame Ausarbeitung und das intensive Ringen um viele Details dazu geführt, mehr Verständnis für die verschiedenen Anliegen und Rollen der im Markt agierenden Akteure zu entwickeln, darunter nebst Leitungstiefbauern auch Breitbandversorger und kommunale Vertreter. „Eine besonders erfreuliche Entwicklung sehen wir aber darin, dass die Expertise des Leitungsbaus seit unserem intensiven Engagement rund um die inhaltliche Ausgestaltung der DIN Trenching im Bundesministerium für Digitales und Verkehr noch gefragter ist. Wenn es um die Erarbeitung von Handreichungen zu diesem Thema geht, wie etwa der zum Jahresbeginn publizierte Leitfaden ´Glasfasernetze – Qualität von Bauunternehmen beim Gigabitausbau´ sitzen der Rohrleitungsbauverband (rbv) und die GLT gemeinsam mit am Tisch und werden gehört“, führte Fiedler aus.

Aktuelles aus dem Güteausschuss

Auch wenn das Tätigkeitsspektrum der GLT zunehmend von einer intensivierten Ansprache politischer Entscheider geprägt ist, gehört es dennoch zu ihren Kernanliegen und Hauptaufgabenbereichen, die Mitglieder im Bereich Kabelleitungslegung zu prüfen, das Gütezeichen RAL-GZ 962 zu verleihen, zu verlängern und damit zu attestieren, dass die Unternehmen im Bereich Leitungstiefbau qualitativ hochwertige Arbeit leisten. Im aktuellen Berichtszeitraum ist der Güteausschuss zu vier hybriden Sitzungen zusammengekommen. Es wurden 111 Kontrollprüfungen und sieben Erstprüfungen durchgeführt. Von den insgesamt 232 geprüften Unternehmen mit aktuellem Gütezeichen verfügen 213 Unternehmen über das RAL-GZ 962/2 und 19 Unternehmen über das RAL-GZ 962/1. „Viele der durchgeführten Erstprüfungen waren erfolgreich im letzten Jahr, einige mussten nachgebessert werden, was neben fachlichen Neuerungen, Normen und Gesetzen für intensive Diskussionen in unserem Gremium sorgte“, gab GLT-Geschäftsführerin Susanne Hake, seit der letzten Mitgliedsversammlung auch Obmann des Güteausschusses, einen Überblick über die Arbeit des Gremiums. Ganz aktuell diskutiere man in dem Ausschuss, inwieweit durch die DIN Trenching auch die Arbeit des Güteausschusses beeinflussen werde. „Wir sind gerade damit beschäftigt, im Kreise einer kleinen Gruppe des Güteausschusses, jeweils eine Prüfung für Planer und Bauausführende nach den Vorgaben der DIN 18220 zu erarbeiten, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit unserem Gütezeichen steht. Dies wird also eine separate Prüfung sein, die wir Ihnen nach erfolgreichem Abschluss der Arbeit vorstellen werden“, beschrieb Hake ein weiteres Engagement in Teilen des Gremiums. Weitere Betätigungsfelder seien die ATVs DIN 18328 „Aufbruch- und Rückbauarbeiten von Verkehrsflächen“ und DIN 18322 „Kabelleitungstiefbauarbeiten“ gewesen. Hier habe man Erläuterungen und Änderungen innerhalb der Normen für die Mitgliedsunternehmen zusammengefasst. „Diese Arbeit haben wir auch zum Anlass genommen, aus den Ihnen allen bekannten 15 Checklisten – Karl Jelinski hat dies bereits ausgeführt – acht Checklisten für die Weiterverarbeitung in der App zu extrahieren. Das war eine großartige Zusammenarbeit im Güteausschuss, für die ich mich sehr herzlich bei allen Mitgliedern des Ausschusses bedanken möchte“, lobte Hake das außerordentliche Engagement des Güteausschusses, in dessen Reihen Tarik Peter Flessa, Deutsche Telekom, in Münster als außerordentliches Mitglied aufgenommen wurde.

Dass hinter den präsentierten Zahlen und Statistiken Unternehmen und Menschen stehen, die in ihrer beruflichen Praxis ein außerordentliches Engagement für Bauqualität an den Tag legen, wird immer wieder deutlich, wenn die Gütegemeinschaft neue Mitglieder in ihren Reihen begrüßt. Von daher war die feierliche Urkundenübergabe auch in Münster ein besonderer Moment der Wertschätzung und des Willkommens. Für ihre erfolgreiche Erstprüfung für das RAL-Gütezeichen 962/2 Kabelleitungstiefbau wurden der BTS Büdinger Tief- und Straßenbau Leinberger GmbH, Büdingen, und der Wodarz Tiefbau GmbH, Köln, ihre Verleihungs-Urkunden überreicht. Auch der August Fichter GmbH, GaLaBau, Raunheim, wurde ihre erfolgreiche Erstprüfung (RAL-GZ 962/1 Leitungstiefbau) urkundlich attestiert.

Qualitätsmaßnahmen beim Glasfaserausbau der Deutschen Telekom

Es war kein Werbeblock der Telekom, der den Abschluss der Mitgliederversammlung in Münster bildete, sondern ein interessanter Einblick in das unternehmerische Handeln der – nach Angaben des Referenten Markus Beckmann, Leiter Technik NL Süd der Deutsche Telekom Technik GmbH – wertvollsten Telekommunikationsmarke der Welt. „Die Infrastrukturen, die wir hier und heute schaffen, und die wir in der Vergangenheit geschaffen haben, werden uns alle persönlich noch über Jahrzehnte, möglicherweise Jahrhunderte überdauern“, beschrieb Beckmann das nach seiner Einschätzung generationenübergreifende Handeln des Unternehmens. „Dies sei aber nur möglich, wenn man stets auch die Qualität der Leitungen und die Qualität der bauausführenden Unternehmen im Blick habe. An dieser Kernaussage des von Beckmann und Flessa – neues außerordentliches Mitglied im Güteausschuss – gemeinsam gehaltenen Vortrags entbrannte eine kontroverse Diskussion unter den im Saal anwesenden GLT-Mitgliedsunternehmen. Denn laut aktueller Umfrage Kabelleitungstiefbau sind nur noch 14 Prozent der befragten Unternehmen dazu bereit, für die Telekom zu arbeiten. Preisdumping und eben die Missachtung eines qualitätsfokussierten Bauens zählen zu den Gründen, die vielfach angegeben werden. Ein deutlicher Vorwurf in Richtung der Referenten lautete deshalb, dass die Deutsche Telekom zwar auf die Präqualifikation der bauausführenden Unternehmen achte bzw. das Gütezeichen RAL-GZ 962 anerkenne, nicht aber auf das Qualifikationsniveau der Subunternehmen schaue. Dies sei kein marktkonformes Handeln, denn die Realität auf der Baustelle biete mit dem Einsatz von „Billigunternehmen“ ein ganz anderes Bild. Mit deutlicher Kritik am Einkaufsgebaren des Telekommunikationsriesen wurde der Vorwurf formuliert, dass keine qualitätskonforme Beschaffung geleistet würde. „Der Einkauf müsste präqualifiziert werden“, war folgerichtig eine Forderung aus den Reihen des Auditoriums in Münster. „Wir müssen günstig und effizient bauen, aber nicht in unterwertiger Qualität“, vertrat Fiedler die Position der Gütegemeinschaft. Qualität sei vielleicht zunächst teurer, zahle sich aber langfristig aus. Und versöhnlich fügte er hinzu: „Jahrelang wurde bei diesen Infrastrukturen nur auf den Business-Case geschaut. Mittlerweile beobachten wir aber vielerorts auch eine Trendwende, weil Netze, die nicht nach Qualitätskriterien gelegt wurden, schon nach kurzer Zeit nicht mehr funktionieren“, so Fiedler.

„Wir befinden uns im Spannungsfeld zwischen politischem Willen, der erfolgreichen Umsetzung großer Projekte und der von unserer Gütegemeinschaft schon seit über 37 Jahren gelebten und gebauten Qualität im Kabelleitungstiefbau. Dieser Verantwortung werden wir uns auch weiterhin mit Begeisterung und intensivem Engagement stellen“, schloss Fiedler die Versammlung in Münster und verwies gleichzeitig auf die weiterhin anstehenden Themen und das für das Jahr 2025 geplante nächste Zusammentreffen der Versammlung in der Bundeshauptstadt.

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