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Donnerstag, 6. Juni 2024

IG BAU stimmt Einigungsvorschlag zu

Die Bundestarifkommission der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat jetzt in Frankfurt am Main dem Einigungsvorschlag in der jüngsten Tarifrunde im Bauhauptgewerbe mit großer Mehrheit zugestimmt. „Mit diesem Ergebnis liegen wir im Vergleich zu den jüngsten Tarifabschlüssen anderer Branchen mit an der Spitze. In der ersten Stufe gibt es zwischen 260 und 380 Euro mehr pro Monat. Und von dem Festbetrag in Höhe von 230 Euro profitieren vor allem die unteren Lohngruppen“, sagt Robert Feiger, Bundesvorsitzender der IG BAU.

Innerhalb von zwei Jahren bekomme beispielsweise ein Maurer oder ein Straßen- und Gleisbauer monatlich 631 Euro im Westen und im Osten sogar 758 Euro mehr. „Dies ist der Erfolg aller Baubeschäftigten, die knapp drei Wochen gestreikt und die Baustellen lahmgelegt haben. Da haben die Arbeitgeber klar erkannt, dass wir es ernst meinen!“ Für Feiger ist das Votum der Delegierten auch deshalb wichtig, da sich nun alle Baubeschäftigten, vorausgesetzt auch die Arbeitgeber stimmen zu, nun wieder den Aufgaben widmen können, die sich in Deutschland derzeit massiv stellen: Wohnungen müssen gebaut, Brücken müssen saniert und Anlagen für erneuerbare Energien müssen erstellt werden wie vieles andere mehr.

Für Carsten Burckhardt, im IG BAU-Bundesvorstand zuständig für die Baubranche, ist wichtig, dass nach fast 34 Jahren deutscher Einheit die Einkommen im Westen wie im Osten vom 1. April 2026 gleich sind. „Es ist mehr als überfällig, dass diese schreiende Ungerechtigkeit der Einkommensungleichheit endlich abgeschafft wird. Außerdem haben wir die Gleichbehandlung jetzt sogar acht Monate vor dem in der Tarifrunde 2021 ausgehandelten Datum.“ Auch das sei eine Folge des Arbeitskampfes der Bauarbeiter in allen Teilen Deutschlands.

Bei einer Laufzeit von drei Jahren ab dem 1. April 2024 sieht der Einigungsvorschlag eine dreistufige Lohn- und Gehaltserhöhung vor. Neben einem tabellenwirksamen Festbetrag von 230 Euro monatlich zum 1. Mai 2024 werden die Löhne und Gehälter vorab um 1,2 Prozent im Westen und um 2,2 Prozent im Osten angehoben. Die Lohngruppe 1 soll bundeseinheitlich um 2,2 Prozent erhöht werden, auch hier gibt es den Festbetrag.

Ab dem 1. April 2025 ist in der zweiten Stufe eine weitere prozentuale Steigerung der Löhne und Gehälter um 4,2 Prozent im Westen und 5 Prozent im Osten vorgesehen. In der 1. Lohngruppe erfolgt die Erhöhung bundeseinheitlich in Höhe von 5 Prozent.

Die dritte Stufe sieht ab dem 1. April 2026 eine Anhebung aller Lohn- und Gehaltsgruppen um 3,9 Prozent im Westen und die Anhebung der Löhne und Gehälter im Osten auf das Niveau des Tarifgebietes West vor. Damit soll die Ost-West-Angleichung vollzogen werden.

Die Vergütung für das erste Ausbildungsjahr soll für alle Ausbildungsberufe bundeseinheitlich ab dem 1. Mai 2024 auf 1.080 Euro erhöht werden. Für die weiteren Ausbildungsjahre sind ebenfalls Steigerungen vorgesehen. Zum 1. April 2026 sollen die Ausbildungsvergütungen im Westen erneut um 3,9 Prozent angehoben und ebenfalls die Ost-West-Angleichung vollzogen werden.

Die Gremien der Bauarbeitgeber, vertreten durch den Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sowie dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, müssen ebenfalls dem Vorschlag noch zustimmen. Die Erklärungsfrist endet am Freitag, 14. Juni. Die Streiks sind derzeit ausgesetzt und werden bei positivem Votum der Bauunternehmer endgültig eingestellt. Der erste Verhandlungstermin in dieser Tarifauseinandersetzung war im Februar dieses Jahres. Das Bauhauptgewerbe zählt rund 930.000 Beschäftigte.

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