„Innovation durch Motivation“ – so lautete das Motto des 47. VDBUM-Seminars, das vom 19. bis 22. Februar 2019 in Willingen stattfand. Mit diesem Zukunftsthema traf der Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik offenbar den Nerv der Zeit. Die Kombination aus top-aktueller Information, hochkarätigem Erfahrungsaustausch unter Experten und Social Event der Baubranche verzeichnete jedenfalls ungebremst eine immense Nachfrage. Mit knapp 1.200 Fachbesuchern rangierte die Teilnehmerzahl auf dem Vorjahresniveau.
Über das große Interesse freut sich VDBUM-Vorstandsmitglied und -Geschäftsführer Dieter Schnittjer. „Das VDBUM-Seminar ist für die Führungskräfte und das Top-Management vieler Firmen eine unverzichtbare Größe, die auch in einem bauma-Jahr, in dem überall mit Hochdruck gearbeitet wird, fest eingeplant wird. Für uns ist das eine wunderbare Bestätigung unseres Engagements.“ Mit seiner Veranstaltung belegte der Verband nicht nur das komplette Tagungshotel, sondern hatte weitere Kapazitäten im unmittelbaren Umfeld in Willingen reserviert, um allen Interessenten die Teilnahme unter komfortablen Rahmenbedingungen bieten zu können.
VDBUM-Talk: der Faktor Mensch
Das komplett dreizügige Seminar umfasste die Themenkomplexe „Bauprozess und Mensch“, „Technologie und Digitalisierung“, „Motorentechnik“, „Forschung trifft Praxis“ sowie „Spezialtiefbau“. Die mehr als 50 qualifizierten Fachvorträge und Workshops mit lösungsorientierten Präsentationen zeigten ein weites Spektrum des aktuellen Stands der Technik. Angesichts des sich zunehmend offenbarenden Fachkräftemangels griff der VDBUM-Talk mit dem Thema „Fachkräfte – Garanten für Innovation, Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum“ ein heißes Eisen auf und stellte die zentrale Bedeutung des Faktors Mensch für den Unternehmenserfolg als Kernbotschaft in den Raum.
Auf dem Podium diskutierten Prof. Dr. Thomas Bauer, Aufsichtsratsvorsitzender der Bauer AG, Friedrich Duensing, Geschäftsführender Gesellschafter der Friedrich Duensing GmbH, Jakob Mehrtens als Vertreter des umworbenen Nachwuchses, Michael Ziegler, Personaldirektor bei Total Deutschland, Michael Heidemann, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Zeppelin Baumaschinen, und Peter Guttenberger, Geschäftsführer der Max-Bögl-Gruppe und Präsident des VDBUM.
Das Werben um den qualifizierten Nachwuchs hat sich der VDBUM schon länger auf seine Fahnen geschrieben und dabei nicht zuletzt den „Baumaschinenerlebnistag“ ins Leben gerufen, bei dem Unternehmen der Baubranche bundesweit ihre Türen öffnen und Schülern der Abschlussklassen die vielfältigen Berufsmöglichkeiten „rund um den Bau“ anschaulich vor Augen führen. Die Initiative findet jährlich statt und hat sich mittlerweile bei Schulen und Unternehmen fest etabliert.
Auch auf dem Großseminar bot der Verband mit dem Patenschaftsprogramm Studenten und Meisterschülern die Chance zur Teilnahme. Hierbei sponsern Partnerunternehmen und der VDBUM den Besuch der Fachtagung von Studenten aus baurelevanten Fakultäten und Meisterschülern. Die Nachwuchskräfte haben dadurch die Möglichkeit, die maßgeblichen Unternehmen der Branche kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen für Praktika und Examensarbeiten. Den Unternehmen verhilft das Programm zu wertvollen Kontakten mit aussichtsreichen künftigen Mitarbeitern. Das Patenschaftsprogramm hat sich auf dem VDBUM-Seminar nicht nur einen anerkannten Platz erobert, sondern wird in diesem Jahr sogar nochmal deutlich ausgeweitet. Die Teilnehmerzahl hat sich von 30 im Vorjahr auf 74 Nachwuchskräfte in diesem Jahr mehr als verdoppelt. Und auch die Verweildauer der jungen Hoffnungsträger auf dem Seminar wurde von zwei auf drei Tage ausgedehnt, so dass die jungen Leute noch mehr Zeit für spannende Fachvorträge, aber auch ihr persönliches Networking hatten.
Gute Ideen lohnen sich
Um die Aktivierung menschlicher Leistungspotenziale und damit in eine ähnliche Richtung geht es bei dem jährlich vergebenen VDBUM-Förderpreis für Innovationen in der Baubranche, der bereits zum siebten Mal verliehen wurde. Mit der Auslobung dieses Preises möchte der Verband den Fortschritt der gesamten Branche beflügeln. Ziel der eingereichten Arbeiten soll es sein, den Einsatz von Baumaschinen und Komponenten noch wirtschaftlicher zu gestalten und mit klugen Bauverfahren die Effizienz auf der Baustelle zum Nutzen der Bauunternehmen und ihrer Kunden weiter zu steigern. Es wurden diesmal wieder mehr als 30 hochwertige Einreichungen vorgelegt, von denen 26 von einer hochkarätigen Jury für die Preisverleihung ausgewertet wurden. Mit seinem fachlichen Anspruch hat sich der Förderpreis in der Baubranche zu einem einzigartigen, hoch geschätzten Instrument entwickelt, um Anreize für Verbesserungen zu schaffen und das vorhandene Ideen-Potenzial zu erschließen und zu nutzen. Die Preisverleihung mit Vorstellung der preisgekrönten Arbeiten erfolgte auf der Abendveranstaltung am 20. Februar 2019 im Rahmen des VDBUM-Seminars. Aber auch die nicht mit einem Preis ausgezeichneten Einreichungen wurden angemessen gewürdigt: Sie wurden während der gesamten Seminardauer in einem separaten Raum auf Roll-Ups ausführlich präsentiert. Darüber hinaus werden ausgewählte Innovationen in einer Serie über das ganze Jahr verteilt im Fachmagazin VDBUM Info publiziert.
Hier kommt man zusammen
Ergänzt wird das umfangreiche Vortragsprogramm durch eine begleitende Fachausstellung mit 106 Ständen auf 1.200 m2 Fläche im Indoor-Bereich und zusätzlichen Präsentationsmöglichkeiten für besonders große Exponate im Außengelände. Hier lassen sich Themen aus dem Vortragsprogramm individuell und anschaulich vertiefen, aber auch konkrete Projekte anbahnen. Im Anschluss an die prall gefüllten Seminartage eröffnen die bei den Besuchern so beliebten Abendgalas den angenehmen Rahmen für erweiterte Fachgespräche, Erfahrungsaustausch und das Knüpfen neuer Kontakte. Hier kommt man miteinander ins Gespräch. Nicht zuletzt sind die Abendveranstaltungen immer wieder auch ein gesellschaftliches Ereignis und das jährlich freudig erwartete Wiedersehen mit Verbandsmitgliedern und Fachkollegen, das die Zusammenarbeit innerhalb der Baubranche stärkt und den Zusammenhalt fördert.
Der VDBUM hat es trotz der stetig wachsenden Dimensionen seiner Großveranstaltung verstanden, dem Ereignis seinen familiären Charakter zu erhalten. „Der Nachwuchs wird dabei natürlich ebenso in die VDBUM-Familie aufgenommen. In den letzten Jahren war eine starke Verjüngung bei den Besuchern zu beobachten, man sah täglich wieder neue Gesichter“, so Dieter Schnitter.
Das nächste VDBUM-Seminar findet vom 11. bis 14. Februar 2020 in Willingen statt.