Die Tarifverhandlungen für die Mindestlöhne am Bau treten auf der Stelle. Am 30.08. trennten sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) und die Arbeitgeberverbände, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) sowie Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) ohne Ergebnis. „Bei den Verhandlungen geht es um den Schutz des Wettbewerbs und somit um faire Bedingungen in der Baubranche. Es ist deshalb völlig unverständlich, warum die Arbeitgeber hier auf der Bremse stehen“, sagte der Stellvertretende IG BAU-Bundesvorsitzende und Verhandlungsführer Dietmar Schäfers.
Ein wesentlicher Knackpunkt der Verhandlung ist die Einführung des Mindestlohns 2 im Osten. Diese Lohnuntergrenze hat sich im Westen seit Jahren bewährt und ist inzwischen auch in anderen Baubranchen geregelt. „Wir wollen nach 30 Jahren Mauerfall in Ost und West endlich gleiche Bedingungen haben. Der Mindestlohn für qualifizierte Arbeit muss auch im Osten eingeführt werden. Das schützt den seriösen Wettbewerb“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied Carsten Burckhardt.
Die IG BAU fordert für die rund 820.000 Beschäftigten am Bau eine deutliche Erhöhung der Bau-Mindestlöhne sowie die Einführung des Tarifmindestlohns 2 im Osten. Derzeit gilt im Bauhauptgewerbe ein bundesweiter Branchenmindestlohn von 12,20 Euro pro Stunde. Für qualifizierte Facharbeiten gilt zudem eine höhere Mindestvergütung von 15,20 Euro - diese Stufe fehlt aber noch in Ostdeutschland.
Die Tarifverhandlungen werden am 23. September in Wiesbaden fortgesetzt.