zum Newsletter anmelden
 

Donnerstag, 8. Oktober 2020

Tadano beantragt Schutzschirmverfahren

Die Tadano Demag GmbH und Tadano Faun GmbH, Hersteller vielseitiger All-Terrain- und Raupenkrane, haben sich nach umfassender Abwägung dazu entschlossen, zur langfristigen Sicherung der globalen Wettbewerbsfähigkeit der beiden Unternehmen in ein Schutzschirmverfahren gem. §270b InsO einzutreten. Die Anträge wurden am 08.10.2020 beim Amtsgericht Zweibrücken eingereicht.

Das deutsche "Schutzschirmverfahren" ist ein gerichtliches Sanierungsverfahren und bietet Unternehmen die Chance, sich zu stabilisieren und gleichzeitig die Kontrolle über ihre Geschäftstätigkeit zu behalten. Während einer dreimonatigen Frist zur Ausarbeitung eines Sanierungsplans gelten diverse temporäre Sonderregelungen, die es dem Unternehmen erleichtern sich neu aufzustellen.

Als Generalbevollmächtigter wurde Rechtsanwalt Martin Mucha, erfahrener Sanierungsexperte der Kanzlei GRUB BRUGGER, bestellt. Er wird dem Management im Zuge des Schutzschirmverfahrens eng zur Seite stehen. Darüber hinaus hat das Gericht dem Antrag des Unternehmens auf Einsetzung von Arndt Geiwitz, einem weiteren renommierten Sanierungsexperten der Kanzlei SGP Schneider Geiwitz & Partner als Sachwalter entsprochen.

Tadano Demag und Tadano Faun sehen sich seit geraumer Zeit mit schrumpfenden Märkten und zunehmendem Wettbewerbsdruck konfrontiert. Die damit einhergehenden wirtschaftlichen Herausforderungen haben sich zuletzt auf Grund der Corona-Krise deutlich verschärft und können trotz Kurzarbeit und weiterer in den vergangenen Monaten getroffener Maßnahmen nicht ausreichend abgefedert werden. Eine Neuausrichtung von Tadano Demag und Tadano Faun ist erforderlich, um die Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen, die Bedürfnisse der Kunden noch besser bedienen zu können und die strategischen Ziele der Tadano Gruppe noch stärker zu voranzubringen. Dazu werden im Schutzschirmverfahren ergebnisoffen alle Optionen geprüft, um die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen sicherzustellen. 

Jens Ennen, CEO der Tadano Demag und Tadano Faun: „Die globale Kranindustrie steht vor schweren wirtschaftlichen Herausforderungen, die durch die Corona-Krise noch verschärft worden sind. Vor diesem Hintergrund haben wir die Neuausrichtung beider Unternehmen und die Integration von Tadano Demag in die Tadano Gruppe bereits deutlich beschleunigt. Wir sind davon überzeugt, dass wir diesen Weg jetzt weiterführen müssen und haben uns deshalb nach umfassender Abwägung für ein Schutzschirmverfahren entschieden. So werden wir die Wettbewerbsfähigkeit der Tadano Demag und der Tadano Faun langfristig sichern und die Bedürfnisse unserer Kunden mit unseren Produkten und Dienstleistungen noch besser bedienen können. Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass sich unsere Zusammenarbeit wie gewohnt zuverlässig und reibungslos fortsetzt.“

Im Zuge des Schutzschirmverfahrens wird die Unternehmensführung unter Leitung von Jens Ennen und Martin Mucha in den kommenden drei Monaten einen detaillierten Sanierungsplan erarbeiten, um die beiden Gesellschaften vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen neu auszurichten. Die Löhne und Gehälter aller Angestellten von Tadano Demag und Tadano Faun sind während der ersten drei Monate des Verfahrens gesichert und der Geschäftsbetrieb wird unter den Voraussetzungen des Schutzschirmverfahrens weitergeführt.

Martin Mucha, Generalbevollmächtigter der Tadano Demag und Tadano Faun: „Das Schutzschirmverfahren und die in dessen Zuge erarbeiteten Maßnahmen wird es den Gesellschaften ermöglichen, sich zukunftsfähig aufzustellen und somit bestmöglich zu den strategischen Zielen der Tadano Gruppe beitragen. Dies liegt im Interesse aller Stakeholder, insbesondere der Kunden.“

Das Schutzschirmverfahren betrifft ausschließlich die deutschen Gesellschaften Tadano Demag und Tadano Faun und deren nicht selbständige Niederlassungen. Die japanische Muttergesellschaft der beiden Gesellschaften, Tadano Ltd., unterstützt die Entscheidung vollumfänglich und steht in engem und kontinuierlichem Austausch mit dem Management ihrer deutschen Töchter.

Weitere Artikel:

Reges Interesse am Kann-Forum 2024

Kann-Forum 2024
„Wissen vereinen. Zukunft gestalten“ – unter diesem Motto hatte der Spezialist für Außenanlagen am 20. März 2024 zum diesjährigen Kann-Forum eingeladen. Rund 250 GaLaBauer, Baustoffhändler sowie Garten- und Landschaftsplaner nutzten in der Stadthalle Troisdorf die Gelegenheit zum Wissenstransfer und Diskurs. Im Fokus der Veranstaltung stand das Thema Nachhaltigkeit.

mehr lesen

Entspannung in Sicht?

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe ist nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Februar 2024 gegenüber Januar 2024 kalender- und saisonbereinigt um 1,8 % gestiegen. Dabei nahm der Auftragseingang im Hochbau um 0,5 % und im Tiefbau um 2,9 % zu. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2023 stieg der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang um 0,9 %. Dabei nahm der Auftragseingang im Hochbau um 1,5 % ab, im Tiefbau stieg er dagegen um 2,8 %. Der nominale (nicht preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe lag um 4,0 % über dem Vorjahresniveau.

mehr lesen

Heidelberg Materials übernimmt Elbe Decken

Heidelberg übernimmt Elbe
Die Heidelberg Materials Betonelemente DE GmbH & Co.KG hat das Unternehmen Elbe Spannbeton-Fertigdecken in Vockerode übernommen. Elbe Decken wurde 1994 gegründet und seit 2012 als mittelständisches Familienunternehmen geführt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf serielles Bauen und stellt Spannbeton-Fertigdecken her, die deutschlandweit vor allem im gewerblichen Bau, aber auch Segment Wohnungsbau, eingesetzt werden.

mehr lesen

Takeuchi-Händler Boneß vergrößert sich

Boneß
Auf 1.500 m² hat Baumaschinen Boneß sein Geschäft vergrößert. Verkaufsräume, Werkstatt usw. bieten jetzt genügend Platz, um den gewachsenen Anforderungen der Kunden zu entsprechen. Neben dem Hauptsitz in Neustrelitz hat der Takeuchi-Händler auch eine Niederlassung in Bansin auf Usedom. Die wachsende Kundschaft aus Bau, Galabau, Abbruch, Recycling, Gewinnung, Handwerk, Kommunen und Privat machten die Erweiterung notwendig. Genügend Platz für Gebäude und Hoffläche wurde in einem gut 15.000 m² großen Gebäudeareal gefunden.

mehr lesen

Studie: Baustellendiebstähle nehmen zu

Klau am Bau
Bauverzögerungen, Produktivitätseinbußen und finanzielle Verluste: Aufgrund der zunehmenden Zahl an Diebstählen auf Baustellen müssen Unternehmen der Branche immer ausgefeiltere Gegenmaßnahmen entwickeln. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Crime Report 2024 von BauWatch. Der europaweite Branchenführer in der mobilen Videoüberwachung hat für diese Studie 500 Baustellenverantwortliche befragt. Ein zentrales Ergebnis: Zwei Drittel der Befragten sind der Überzeugung, dass die Baustellenkriminalität 2023 zugenommen habe.

mehr lesen

Neuer Marktplatz für Bautechnik

Neuer Marktplatz für Baumaschinen
Nach rund einem Jahr Laufzeit öffnet sich der mittlerweile etablierte MTS-Gebrauchtmaschinenmarkt baumaschinen365 in Richtung Baumaschinenportal und damit auch Händlern und anderen Anbietern von gebrauchten und neuen Anbaugeräten und Baumaschinen. Im Portfolio sind neben den bewährten Produktlösungen des Hayinger Automatisierungs- und Digitalisierungs-Spezialisten ab sofort auch Fabrikate anderer Hersteller.

mehr lesen

Schlichterspruch im Bauhauptgewerbe

Nach drei vorangegangenen Verhandlungsrunden im Bauhauptgewerbe mit zirka 930.000 Beschäftigten hat der Schlichter Professor Dr. Rainer Schlegel am heutigen Freitagmorgen, 19. April, einen Schlichterspruch gefällt. Danach werden die Einkommen um 250 Euro pro Monat zum 1. Mai 2024 erhöht, elf Monate später kommen noch einmal 4,15 % im Westen und 4,95 % im Osten dazu. Die Laufzeit beträgt insgesamt zwei Jahre. Die Ausbildungsvergütung im ersten Lehrjahr soll in Ost wie West 1.080 Euro betragen, die anderen Lehrjahre werden ähnlich angehoben.

mehr lesen

Keine Bodenbildung bei Baugenehmigungen

Im Februar 2024 wurde in Deutschland der Bau von 18.200 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 18,3 % oder 4.100 Baugenehmigungen weniger als im Februar 2023. Im Vergleich zum Februar 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 35,1 % oder 9.900 Wohnungen. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

mehr lesen

Startschuss für den bauma Innovationspreis

bauma Innovationspreis
Anlässlich der bauma 2025 verleihen die Spitzenverbände der deutschen Bau- und Baumaschinenindustrie zum vierzehnten Mal gemeinsam mit der Messe München den bauma Innovationspreis. Zugelassen sind Innovationen, die ab dem Jahr 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt oder noch nicht veröffentlicht wurden. Die Bewerbungsfrist startet am 2. Mai 2024 und endet am 23. August 2024. Eine Teilnahme ist ausschließlich online möglich.

mehr lesen