Die Stihl Gruppe verzeichnete 2017 auf allen Kontinenten Wachstumsraten im zweistelligen Bereich. „Im vergangenen Jahr haben wir erstmals weltweit mehr als 10 Millionen Motoreinheiten verkauft“, betonte Dr. Kandziora. Im Benzin-Segment stieg der Absatz zweistellig, bei den Akku-Produkten hat er sich mehr als verdoppelt. „Mit dem erweiterten Akku-Produktprogramm konnten wir neue Kundengruppen erschließen. Auch die neu eingeführten Akku-Produkte für private Anwender erfreuen sich großer Beliebtheit und haben weltweit einen starken Nachfrageschub ausgelöst“, berichtete der Vorstandsvorsitzende. Zu den stärksten Märkten gehörten erneut Nordamerika und Westeuropa. In Asien und Ozeanien wurde ebenfalls überdurchschnittliches Wachstum erzielt. Die weltweit positive Entwicklung schlägt sich auch in der Mitarbeiterzahl nieder. Dr. Kandziora: „Bereits Anfang 2017 haben wir die 15.000-Marke übertroffen. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 arbeiteten 15.875 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Stihl Gruppe. Das entspricht einem Plus von 6,4 % im Vergleich zum Vorjahr.“
Im deutschen Markt erzielte Stihl 2017 eine deutliche Absatz- und Umsatzsteigerung. „Das Geschäft bei Motorsägen entwickelte sich erfreulich. Auch der Viking Roboter-mäher iMow und die neuen Stihl Akku-Rasenmäher, die im Zuge des Markenwechsels eingeführt wurden, stoßen bei Kunden auf positive Resonanz“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. „2018 werden wir mit neuen Produkten, starken Kampagnen und weiteren Investitionen in den Ausbau des Fachhandelsnetzes unsere Marktpositionierung ausbauen.“
Weltweites Wachstum
Im Stammhaus, der Andreas Stihl AG & Co. KG, stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 13,3 % auf einen Rekordwert von 1,15 Mrd. Euro. Die Exportquote liegt mit 88,9 % auf Vorjahresniveau. Die Belegschaft wuchs um 6,6 % auf 4.654 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Stichtag 31. Dezember 2017 arbeiteten in Waiblingen 3.618 Beschäftigte, in Ludwigsburg 278, in Prüm-Weinsheim 693 und in Wiechs am Randen 65. Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung wurden im vergangenen Jahr 120 und bis Ende März 2018 bereits über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen. „Für das laufende Jahr rechnen wir im Stammhaus mit einem weiteren Anstieg der Beschäftigtenzahl. In den Bereichen Connected Products, Akku, Elektronik und IT sollen in nächster Zeit mehr als 200 offene Stellen besetzt werden“, gab Dr. Kandziora bekannt.
Das erhebliche Wachstum des Unternehmens macht umfangreiche Erweiterungen und Baumaßnahmen notwendig. 2017 belief sich das Investitionsvolumen in der Stihl Gruppe auf 248 Mio. Euro. Davon flossen rund 30 % in das deutsche Stammhaus. Dem standen Abschreibungen in Höhe von 156 Mio. Euro gegenüber. „Mit einer Eigenkapitalquote von 70,2 % ist unsere Kapitalstruktur unverändert gut. Wir sind ein ertragsstarkes unabhängiges Familienunternehmen und dank der zurückhaltenden Entnahmepolitik unserer Gesellschafter können wir alle Investitionen aus eigenen liquiden Mitteln finanzieren“, unterstrich Dr. Kandziora. Die Mittel fließen unter anderem in den weltweiten Produktions- und Vertriebsverbund, in Forschung und Entwicklung sowie die IT-Infrastruktur. Das Unternehmen plant, bis 2021 weltweit über eine Milliarde Euro zu investieren.
Digitalisierung eröffnet Potenzial für neue Geschäftsfelder
„Die Digitalisierung könnte in den nächsten Jahren die Wachstumslokomotive für Stuhl werden. Wir beschäftigen uns bereits seit einigen Jahren mit der Digitalisierung – aber 2017 hat das Thema richtig Fahrt aufgenommen“, erklärte Dr. Kandziora. „Im Zentrum unserer Aktivitäten stehen nach wie vor die Entwicklung und Fertigung robuster und zuverlässiger Produkte in der gewohnten Stiihl Spitzenqualität. Diese Produkte machen wir mit Software und smarten Services noch attraktiver“, hob der Stihl Vorstandsvorsitzende hervor. Das Potenzial dazu bietet die gesamte Wertschöpfungskette, beginnend bei Produktionsprozessen über smarte Produkte und neue Geschäftsmodelle bis hin zum Service und Vertrieb. „Besonders in den Geschäftsfeldern Smart Garden, Forst 4.0 und Advanced Landscaping sehen wir vielversprechende Möglichkeiten. Aber auch in den Bereichen Flottenmanagement, Diebstahlschutz und Optimierung der Wartungsintervalle gibt es großes Potenzial“, so der Vorstandvorsitzende.
Um die Aktivitäten rund um die Digitalisierung zu bündeln und zu beschleunigen, hat Stihl neue Strukturen und Arbeitsabläufe etabliert. Im vergangenen Jahr wurden der neue Bereich Digitalisierung und die Stihl Digital GmbH gegründet. Diese Gesellschaft beteiligt sich an jungen Unternehmen, die digitale Geschäftsmodelle entwickeln und zur Produktreife bringen. Dr. Kandziora: „Darüber hinaus entwickeln wir konsequent unsere Prozesse weiter, um noch schneller und dynamischer agieren zu können. Beispielsweise haben wir im Unternehmen erste ‚Innovation Labs‘ etabliert, in denen interdisziplinär zusammengestellte Teams intensiv an neuen Geschäftsideen arbeiten.“