Mehr Aufträge für Baufirmen: Die Zahl der Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe wuchs im Juni im Vergleich zum Vormonat um 12,4 %. In den ersten sechs Monaten des Jahres waren die Auftragseingänge noch um 3,5 % zurückgegangen. Zu den vor Kurzem bekannt gewordenen Zahlen des Statistischen Bundesamtes erklärt Robert Feiger, Bundesvorsitzender der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU): "Das leichte Minus im ersten, von der Pandemie geprägten Halbjahr ist völlig nachvollziehbar."
"Es bildet ein temporäres Phänomen ab und spiegelt wider, was in den vergangenen Wochen und Monaten passiert ist", so Feiger weiter. "Mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie haben Parlamente und Ausschüsse bis hinab auf die Kreis-, Stadt- und Gemeindeebene viele ihrer Sitzungen abgesagt. Manches Bauprojekt wurde so in der Warteschleife geparkt. Und auch nicht jede Arbeit, die ins Home-Office verlagert wurde, ist ähnlich effektiv gelaufen wie am Büroschreibtisch."
Die anfängliche Verunsicherung weiche nun der Entschlossenheit, weiter in den Bau zu investieren – in private Bauprojekte genauso wie in öffentliche, in den Hochbau genauso wie in den Tiefbau, ist man sich bei der Industriegesellschaft sicher. Das zeige das besonders starke Plus der Auftragseingänge im Juni. Dabei sei der Bau – gerade im Vergleich zu anderen Branchen – sehr gut durch die Pandemie gekommen. Baufirmen konnten ihre Umsätze laut Statistikamt zwischen Januar und Mai um 5,6 % steigern. Im Juli waren nach Angaben des Ifo-Instituts gerade einmal zwei Prozent aller Beschäftigten im Hoch- und Tiefbau in Kurzarbeit.