zum Newsletter anmelden
 

Mittwoch, 10. Juli 2019

Erneuerbare Energien auf dem Vormarsch

Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE hat Daten zur öffentlichen Nettostromerzeugung für das erste Halbjahr 2019 vorgestellt. Solar- und Windenergieanlagen speisten in dem Zeitraum gemeinsam ca. 92,6 Terawattstunden (TWh) in das öffentliche Netz ein, gegenüber 80,1 TWh im ersten Halbjahr 2018. Sie liegen damit auf dem ersten Platz unter den Stromquellen und erzeugten mehr Strom als Braunkohle und Steinkohle in Summe (79,4 TWh). Die Stromproduktion aus Braunkohle ging um 20,7 % zurück, bei der Steinkohle betrug der Rückgang 23,7 %. Die Windenergie war erstmals stärkste Energiequelle. Im Juni 2019 war die Solarenergie mit einer Erzeugung von 7,17 TWh erstmals stärkste Energiequelle des Monats, vor Braunkohle mit 7,02 TWh und Wind mit 6,59 TWh.

Photovoltaikanlagen speisten im ersten Halbjahr ca. 25,1 TWh in das öffentliche Netz ein, eine Steigerung von 5,6 % gegenüber dem Vorjahr. Die Windenergie produzierte in der ersten Jahreshälfte 2019 ca. 67,1 TWh und lag um 10,7 TWh über der Produktion im ersten Halbjahr 2018. Sie war damit die stärkste Energiequelle vor Braunkohle (53,0 TWh), Kernenergie (34,7 TWh), Steinkohle (26,4 TWh), und Erdgas (24,6 TWh). Der maximale Anteil der Windenergie an der täglichen Stromerzeugung lag bei 56,9 % am 13. Januar 2019. Der Anteil von Onshore Wind betrug ca. 55,4 TWh, Offshore Wind produzierte ca. 11,7 TWh. Die Wasserkraft produzierte im ersten Halbjahr ca. 12,8 TWh und lag damit um 4,1 TWh unter der Erzeugung im ersten Halbjahr 2018. Aus Biomasse wurden ca. 22,4 TWh produziert, was dem Niveau des Vorjahres entspricht.

In Summe produzierten die erneuerbaren Energiequellen Solar, Wind, Wasser und Biomasse im ersten Halbjahr 2019 ca. 127,4 TWh. Sie liegen damit um ca. 6,7% über dem Niveau des Vorjahres mit 119,4 TWh. Der Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung, d. h. dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt,  liegt bei ca. 47%. Der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Bruttostromerzeugung beträgt ca. 41%. Die Bruttoerzeugung enthält auch die Eigenerzeugung der Industrie (Betriebe im verarbeitenden Gewerbe sowie im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden) sowie die internen Verluste der konventionellen Kraftwerke. Beide Anteile werden nicht in das öffentliche Stromnetz eingespeist.

Die Nettostromproduktion aus Kernkraftwerken betrug im ersten Halbjahr 2019 ca. 34,7 TWh und lag damit genau auf dem Vorjahresniveau. Braunkohlekraftwerke produzierten ca. 53 TWh netto. Das sind ca. 13,8 TWh bzw. 20,7% weniger als im ersten Halbjahr 2018. Der starke Rückgang hängt möglicherweise mit den gestiegenen Kosten für CO₂-Zertifikate zusammen. Die Nettoproduktion aus Steinkohlekraftwerken betrug 36,85 TWh und war damit um 9,2 TWh bzw. 20,2% niedriger als im ersten Halbjahr 2018. Gaskraftwerke haben ca. 24,6 TWh netto für die öffentliche Stromversorgung produziert. Sie lagen damit um ca. 1,3 TWh bzw. 5,6% über dem Niveau des Vorjahres. Neben den Kraftwerken zur öffentlichen Stromversorgung gibt es auch Gaskraftwerke im Bergbau und verarbeitenden Gewerbe zur Eigenstromversorgung. Diese produzierten zusätzlich ca. 10 bis 15 TWh für den industriellen Eigenbedarf.

Im ersten Halbjahr 2019 wurde ein Exportüberschuss von ca. 19,9 TWh erzielt. Das ist ein Rückgang um 2,6 TWh bzw. 11,6% gegenüber dem ersten Halbjahr 2018.

Im ersten Halbjahr wurde 1097 Stunden bzw. 25% der Zeit im Saldo Strom importiert und 3244 Stunden bzw. 75% der Zeit im Saldo Strom exportiert. Diese Zahlen stellen die physikalischen Flüsse dar, d.h. den Strom, der direkt über die Grenzen fließt. Die Daten zum europäischen Stromhandel wurden nicht ausgewertet. Der Day-Ahead Börsenstrompreis stieg auf 36,81 Euro/MWh, gegenüber 34,75 Euro/MWh in 2018.

Weitere Artikel:

Keine Bodenbildung bei Baugenehmigungen

Im Februar 2024 wurde in Deutschland der Bau von 18.200 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 18,3 % oder 4.100 Baugenehmigungen weniger als im Februar 2023. Im Vergleich zum Februar 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 35,1 % oder 9.900 Wohnungen. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

mehr lesen

Startschuss für den bauma Innovationspreis

bauma Innovationspreis
Anlässlich der bauma 2025 verleihen die Spitzenverbände der deutschen Bau- und Baumaschinenindustrie zum vierzehnten Mal gemeinsam mit der Messe München den bauma Innovationspreis. Zugelassen sind Innovationen, die ab dem Jahr 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt oder noch nicht veröffentlicht wurden. Die Bewerbungsfrist startet am 2. Mai 2024 und endet am 23. August 2024. Eine Teilnahme ist ausschließlich online möglich.

mehr lesen

Neue Leiterin Kommunikation bei Zeppelin

Neue Leiterin Kommunikation bei Zeppelin
Welches Bild Zeppelin mit Cat Baumaschinen nach außen in der Öffentlichkeit und intern für die Mitarbeiter online sowie offline abgibt – das wird in Zukunft Barbara Schiller maßgeblich gestalten. Seit April ist sie die neue Leiterin der Abteilung Kommunikation und als solche bringt sie umfangreiche Erfahrungen in der Kommunikationsbranche mit. Hierzu zählen Expertise in der Entwicklung und bei der Implementierung umfassender Kommunikationsstrategien.

mehr lesen

Fossile Stromerzeugung deutlich gesunken

Nettostromversorgung
Am 15. April 2023 ging in Deutschland mit der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke Emsland, Neckarwestheim und Isar die Ära der Kernkraft zu Ende. Am ersten Jahrestag des Ausstiegs zieht das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Bilanz. Die Kernkraft wurde durch die gestiegene Erzeugung aus erneuerbaren Energien energetisch ersetzt. Auch die Erzeugung aus fossilen Energien ging zurück, was durch Stromeinsparung, Eigenstromerzeugung aus Photovoltaik, eine reduzierte Last und Importe kompensiert wurde. Die Strompreise fielen auf das Niveau von 2021. Grundlage der Auswertung ist die Datenplattform energy-charts.info

mehr lesen

Sennebogen baut Händlernetz aus

Sennebogen Händler
Für den Vertrieb und Service der Sennebogen-Maschinen im süddeutschen Raum konnte mit der Böhrer Baumaschinen GmbH & Co. KG aus Walldürn ein neuer Partner gefunden werden. Durch die Kooperation mit dem neuen kompetenten Service- und Vertriebspartner stärkt Sennebogen seine Marktpräsenz im süddeutschen Raum. Böhrer verfügt über weitreichende Erfahrungen im Vertrieb und Service von Baumaschinen.

mehr lesen

Initiative „Klimabewusstbauen“ gestartet

Bauen wird von der Notwendigkeit bestimmt, bewusst mit Ressourcen umzugehen. Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie (BVZi) startet in Kooperation mit dem Ziegelwerk Bellenberg und dem Bauunternehmen Grimm GmbH die Initiative „klimabewusstbauen“. Gemeinsames Ziel ist es, durch bewusste Entscheidungen und gute Planung, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen einfach und erschwinglich umzusetzen. Die Initiative „klimabewusstbauen“ begleitet konkrete Referenzprojekte und räumt so praxisorientiert mit Vorurteilen und Hemmnissen rund um das nachhaltige Bauen auf.

mehr lesen

Wacker Neuson kooperiert mit Open-S Allianz und Clean System

Wacker Neuson
Der Geschäftsbereich Anbaugeräte in der Wacker Neuson Group tritt der Open-S Allianz für Bagger-Schnellwechselsysteme bei. Zudem kooperiert das Unternehmen mit dem OilQuick Clean System und engagiert sich im MiC 4.0 Arbeitskreis für Softwarestandards bei Anbaugeräten. „Wir sind davon überzeugt, dass die Mitgliedschaft in der Open-S Allianz und die Partnerschaft mit dem Clean System unseren Kunden einen echten Mehrwert bringen werden,“ sagt Reinhold Baisch, Geschäftsführer Wacker Neuson Aftermarket und verantwortlich für Anbaugeräte.

mehr lesen

Workshop zu Asphalt-Recycling-Technologien

Workshop zu Asphalt-Recycling-Technologien
Der Umbau von Standardverfahren in einen nachhaltigen Straßenbau gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Innovative Recycling-Technologien sind dabei entscheidende Kerntechnologien. Hier steckt gewaltiges Potenzial für alle an Straßenbauprozessen Beteiligten. Schon jetzt können durch ein Umdenken in der gesamten Straßenbaubranche große Mengen CO2-Emissionen eingespart werden. Vor diesem Hintergrund veranstaltet das Institut für Straßenwesen (ISAC) der RWTH Aachen einen Internationalen Workshop zum Thema Moderne Asphalt-Recyclingverfahren.

mehr lesen

Bau-Tarifverhandlungen erneut gescheitert

Tarifverhandlungen
Auch in der dritten Runde der Tarifverhandlungen zwischen dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes gemeinsam mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt konnte am 9. April 2024 in Wiesbaden keine Einigung erzielt werden. Für die Neuverhandlung des Ende März ausgelaufenen Entgelt-Tarifverträgs für rund 930.000 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe wird nun die Schlichtung angerufen. Scheitert auch diese, stehen die Zeichen auf Streik.

mehr lesen