zum Newsletter anmelden
 

Donnerstag, 3. Oktober 2019

Bell eröffnet neuen Fertigungskomplex

In Anwesenheit des Thüringer Wirtschaftsministers Wolfgang Tiefensee, lokaler Entscheidungsträger sowie der internationalen Konzernleitung feierte Bell Equipment Ende September die Eröffnung seines neuen Fertigungskomplexes im europäischen Muldenkipperwerk Eisenach-Kindel. Bereits seit 2003 erfolgt hier die Montage von Knicklenkern auf Basis vormontierter Baugruppen aus dem südafrikanischen Bell-Stammwerk Richards Bay sowie Komponenten europäischer Zulieferer von Motoren, Antriebs- und Steuerungstechnik. Seit Mitte vergangenen Jahres investierte Bell weitere rund 13 Mio. Euro in Gebäude und Produktionsanlagen und fertigt jetzt erstmals eigene Fahrzeugkomponenten vor Ort.

Auf dem knapp 10 ha großen Areal schließt der Neubau mit insgesamt 12.000 m² Gebäudefläche direkt an die bestehenden Werkshallen (ca. 6000 m²) an und verdreifacht damit die verfügbaren Produktions- und Lagerflächen auf rund 18.000 m². Etwa die Hälfte der zusätzlichen Fläche belegt die neue Fertigungslinie für die Kippmulden der insgesamt sieben in Eisenach produzierten Modelle mit Nutzlasten von 18,0 bis 45,4 t. Bislang kamen auch die Mulden über den Seeweg aus Südafrika, ein kostspieliges und langwieriges Prozedere, zumal alle hochwertigen Werkstähle aus europäischer Produktion zunächst einmal ans Bell-Stammwerk in Richards Bay geliefert werden mussten.

Wege verkürzt

Jetzt lagern rund 300 t unterschiedliche Stahlqualitäten bis 32 mm Stärke – davon 75 % verschleißfeste Speziallegierungen – im Materialeingang der neuen Stahlbaufertigung, was einem Produktionspuffer von etwa vier Wochen entspricht. Eine 24-Meter-Plasma-Schneideanlage schneidet alle Bauteile zu, eine ebenso CNC-gesteuerte 1000-Tonnen-Biegemaschine bringt bis zu 5 m lange Profile in Form. Lediglich gedrehte Elemente, wie Buchsen oder Ösen, stammen von spezialisierten Zulieferern – alle übrigen jeweils über 50 Bauteile pro Mulde werden „im Haus“ produziert. Zunächst fertigen hoch qualifizierte Schweißer Stirn-, Rück- und Seitenwände an ergonomisch optimierten Manipulatoren manuell, erst dann vollziehen unter anderem Schweißroboter die „Hochzeit“ zu den bis über 20 m³ großen und bis knapp 10 t schweren Muldenkörpern.

Maximal 30 Mulden pro Woche können im Drei-Schichtbetrieb gefertigt werden, wobei der Fertigungsprozess einen flexiblen Wechsel zwischen den einzelnen Baureihen und die Berücksichtigung von Sonderausstattungen (Auskleidungen, Heckklappen, etc.) schon während der Produktion ermöglicht. Die neue Fertigung bringt erhebliche Vorteile bei Laufzeiten und Transportwegen: Lagen diese inkl. Rohmateriallieferung rein rechnerisch bislang bei gut fünf Monaten und legten die Bell-Mulden aus Südafrika bereits vor ihrem Einbau weit über 30.000 Transportkilometer zurück – kann die In-Haus-Fertigung jetzt exakt auf Planung und Kapazität der angeschlossenen Montagelinie im Werk Kindel getaktet werden (max. 20 Fzge./Woche; 900 Fzge./Jahr). Neben deutlich geringeren Logistikkosten trägt dies auch nicht unerheblich zur Verbesserung der Umweltbilanz bei.

Von Eisenach in die Welt

Die Eröffnung des neuen Werkskomplexes bildet den Abschluss einer weiteren Phase der nachhaltigen internationalen Wachstumsstrategie von Bell Equipment, wie der Vorstandsvorsitzende Leon Goosen anlässlich der feierlichen Eröffnung betonte. „Vom globalen Lieferanten zum weltweiten Hersteller“ lautet die konsequente Neuausrichtung von Produktionslogistik und -kapazitäten, mit der Bell noch näher an die Kunden in den großen Zielmärkten der Nordhalbkugel rückt. Dazu zählen auch die Erweiterung der europäischen Logistikzentrale ELC in Alsfeld 2017 und der Aufbau des amerikanischen Zentrallagers ALC 2018.

Mit seinen modular erweiterbaren Flächenreserven bietet der Standort Eisenach-Kindel gute Voraussetzungen für den eng an die weltweite Nachfrage gekoppelten Wachstumsplan. So stehen unmittelbar im neuen Komplex weitere gut 6.000 m² voll erschlossene Fertigungsfläche zur Verfügung, die derzeit noch als Eingangslager für die benachbarte Fahrzeugmontage genutzt wird. In enger Abstimmung mit dem südafrikanischen Stammwerk wird derzeit die Übernahme weiterer Fertigungskomponenten geprüft, was weitere Investitionen in Ausrüstungen und Personal aber auch die verstärkte Einbindung qualifizierter regionaler Zulieferer bringen wird. Bereits mit Eröffnung der Muldenfertigung wuchs das Personal in Eisenach um rund 60 Mitarbeiter auf 210 Beschäftigte – schon mittelfristig rechnen die Verantwortlichen mit rund 280 Arbeitsplätzen. Gemeinsam mit der Vertriebs- und Logistik-Zentrale im hessischen Alsfeld werden dann über 330 Menschen bei Bell Deutschland arbeiten, was nahezu einer Verdoppelung der Mitarbeiterzahl in nur drei Jahren entspricht.

Weitere Artikel:

Keine Bodenbildung bei Baugenehmigungen

Im Februar 2024 wurde in Deutschland der Bau von 18.200 Wohnungen genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen mitteilt, waren das 18,3 % oder 4.100 Baugenehmigungen weniger als im Februar 2023. Im Vergleich zum Februar 2022 sank die Zahl der Baugenehmigungen sogar um 35,1 % oder 9.900 Wohnungen. In den Ergebnissen sind sowohl die Baugenehmigungen für Wohnungen in neuen Gebäuden als auch für neue Wohnungen in bestehenden Gebäuden enthalten.

mehr lesen

Startschuss für den bauma Innovationspreis

bauma Innovationspreis
Anlässlich der bauma 2025 verleihen die Spitzenverbände der deutschen Bau- und Baumaschinenindustrie zum vierzehnten Mal gemeinsam mit der Messe München den bauma Innovationspreis. Zugelassen sind Innovationen, die ab dem Jahr 2022 der Öffentlichkeit vorgestellt oder noch nicht veröffentlicht wurden. Die Bewerbungsfrist startet am 2. Mai 2024 und endet am 23. August 2024. Eine Teilnahme ist ausschließlich online möglich.

mehr lesen

Neue Leiterin Kommunikation bei Zeppelin

Neue Leiterin Kommunikation bei Zeppelin
Welches Bild Zeppelin mit Cat Baumaschinen nach außen in der Öffentlichkeit und intern für die Mitarbeiter online sowie offline abgibt – das wird in Zukunft Barbara Schiller maßgeblich gestalten. Seit April ist sie die neue Leiterin der Abteilung Kommunikation und als solche bringt sie umfangreiche Erfahrungen in der Kommunikationsbranche mit. Hierzu zählen Expertise in der Entwicklung und bei der Implementierung umfassender Kommunikationsstrategien.

mehr lesen

Fossile Stromerzeugung deutlich gesunken

Nettostromversorgung
Am 15. April 2023 ging in Deutschland mit der Abschaltung der letzten drei Atomkraftwerke Emsland, Neckarwestheim und Isar die Ära der Kernkraft zu Ende. Am ersten Jahrestag des Ausstiegs zieht das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Bilanz. Die Kernkraft wurde durch die gestiegene Erzeugung aus erneuerbaren Energien energetisch ersetzt. Auch die Erzeugung aus fossilen Energien ging zurück, was durch Stromeinsparung, Eigenstromerzeugung aus Photovoltaik, eine reduzierte Last und Importe kompensiert wurde. Die Strompreise fielen auf das Niveau von 2021. Grundlage der Auswertung ist die Datenplattform energy-charts.info

mehr lesen

Sennebogen baut Händlernetz aus

Sennebogen Händler
Für den Vertrieb und Service der Sennebogen-Maschinen im süddeutschen Raum konnte mit der Böhrer Baumaschinen GmbH & Co. KG aus Walldürn ein neuer Partner gefunden werden. Durch die Kooperation mit dem neuen kompetenten Service- und Vertriebspartner stärkt Sennebogen seine Marktpräsenz im süddeutschen Raum. Böhrer verfügt über weitreichende Erfahrungen im Vertrieb und Service von Baumaschinen.

mehr lesen

Initiative „Klimabewusstbauen“ gestartet

Bauen wird von der Notwendigkeit bestimmt, bewusst mit Ressourcen umzugehen. Der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie (BVZi) startet in Kooperation mit dem Ziegelwerk Bellenberg und dem Bauunternehmen Grimm GmbH die Initiative „klimabewusstbauen“. Gemeinsames Ziel ist es, durch bewusste Entscheidungen und gute Planung, ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen einfach und erschwinglich umzusetzen. Die Initiative „klimabewusstbauen“ begleitet konkrete Referenzprojekte und räumt so praxisorientiert mit Vorurteilen und Hemmnissen rund um das nachhaltige Bauen auf.

mehr lesen

Wacker Neuson kooperiert mit Open-S Allianz und Clean System

Wacker Neuson
Der Geschäftsbereich Anbaugeräte in der Wacker Neuson Group tritt der Open-S Allianz für Bagger-Schnellwechselsysteme bei. Zudem kooperiert das Unternehmen mit dem OilQuick Clean System und engagiert sich im MiC 4.0 Arbeitskreis für Softwarestandards bei Anbaugeräten. „Wir sind davon überzeugt, dass die Mitgliedschaft in der Open-S Allianz und die Partnerschaft mit dem Clean System unseren Kunden einen echten Mehrwert bringen werden,“ sagt Reinhold Baisch, Geschäftsführer Wacker Neuson Aftermarket und verantwortlich für Anbaugeräte.

mehr lesen

Workshop zu Asphalt-Recycling-Technologien

Workshop zu Asphalt-Recycling-Technologien
Der Umbau von Standardverfahren in einen nachhaltigen Straßenbau gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Innovative Recycling-Technologien sind dabei entscheidende Kerntechnologien. Hier steckt gewaltiges Potenzial für alle an Straßenbauprozessen Beteiligten. Schon jetzt können durch ein Umdenken in der gesamten Straßenbaubranche große Mengen CO2-Emissionen eingespart werden. Vor diesem Hintergrund veranstaltet das Institut für Straßenwesen (ISAC) der RWTH Aachen einen Internationalen Workshop zum Thema Moderne Asphalt-Recyclingverfahren.

mehr lesen

Bau-Tarifverhandlungen erneut gescheitert

Tarifverhandlungen
Auch in der dritten Runde der Tarifverhandlungen zwischen dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes gemeinsam mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt konnte am 9. April 2024 in Wiesbaden keine Einigung erzielt werden. Für die Neuverhandlung des Ende März ausgelaufenen Entgelt-Tarifverträgs für rund 930.000 Beschäftigte im Bauhauptgewerbe wird nun die Schlichtung angerufen. Scheitert auch diese, stehen die Zeichen auf Streik.

mehr lesen