In der aktuellen Corona-Krise ist die deutsche Bauwirtschaft eine Stütze der Volkswirtschaft, die alle erdenklichen Anstrengungen und Maßnahmen unternimmt, um den Baubetrieb aufrechtzuerhalten. Um die Bautätigkeit nach Ostern fortsetzen zu können, braucht die Branche Mitarbeiter und Partnerfirmen aus den europäischen Nachbarländern mit einer Kapazität in fünfstelliger Größenordnung. Die grenzüberschreitende Mobilität von Baufirmen und Bauarbeitern innerhalb der Europäischen Union ist eine wichtige Voraussetzung für die Aufrechterhaltung vieler Baustellen in Deutschland.
"Wir benötigen jetzt dringend eine Regelung für unsere Partnerfirmen und Mitarbeiter aus den europäischen Nachbarländern, um einen Baustellenstopp nach Ostern zu verhindern“, sagte Dieter Babiel, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V., nach dem Inkrafttreten der verschärften Einreisebestimmungen nach Deutschland. „Dabei sind wir uns bewusst, dass eine Einreise von ausländischen Arbeitskräften zum jetzigen Zeitpunkt nur unter sehr strengen Voraussetzungen stattfinden kann. Als Bauindustrie sind wir bereit und in der Lage, allen notwendigen Vorgaben des Infektionsschutzes auf unseren Baustellen Folge zu leisten“.
Weil die Bauarbeiter aus dem Ausland dringend benötigt werden, begrüßt die Bauindustrie die von der EU-Kommission am 30.03.2020 veröffentlichten Richtlinien zur Ausübung der Arbeitnehmerfreizügigkeit der Arbeitskräfte während des Covid-19-Ausbruchs. Darin empfiehlt die EU-Kommission den Mitgliedstaaten, einen ungehinderten grenzüberschreitenden Zugang von entsandten Arbeitnehmern zu ihrem Arbeitsplatz zu gestatten, vor allem, wenn die Beschäftigung in dem betreffenden Sektor im Aufnahmemitgliedstaat weiterhin erlaubt ist.
„Die von unseren Baufirmen getroffenen Hygienemaßnahmen und Vorkehrungen zur Kontaktvermeidung weisen den höchsten Standard auf. Daher hoffen wir sehr, dass für die deutsche Bauwirtschaft schnellstmöglich eine der Saisonarbeiterregelung vergleichbare Lösung gefunden wird. Nur so können wir nach Ostern kurzfristige Baustellenstopps gerade auch im Interesse der Klimaziele der Bundesregierung verhindern“, ergänzt Michael Gilka, Hauptgeschäftsführer Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen.