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Mittwoch, 26. August 2020

Porr veröffentlicht Halbjahresbericht

Die anhaltende Corona-Pandemie belastete sowohl die Produktionsleistung (EUR 2,3 Mrd.) als auch das Ergebnis vor Steuern (EUR -26,6 Mio.) bei Porr und führte zu einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr. Rund 95 % der Produktionsleistung wurden in den sieben stabilen europäischen Heimmärkten erwirtschaftet. Im ersten Halbjahr 2020 wurde ein Rekord-Auftragsbestand von EUR 7,6 Mrd. erreicht. Hier kommt der Porr ihre breite Positionierung in den Heimmärkten und die starke Marktpräsenz zugute.

„Im zweiten Quartal 2020 haben uns die Auswirkungen der Corona-Krise getroffen – sichtbar im Rückgang der Produktionsleistung und des Ergebnisses. Sehr positiv ist der All-Time-High-Auftragsbestand, der uns eine solide Basis gibt. Damit werden wir die gestartete Transformation Porr 2025 beschleunigen, um unsere Wettbewerbsposition zu verbessern“, so Karl-Heinz Strauss, CEO der Porr. „Wir sehen diese Herausforderung auch als Chance und werden unseren Wachstumskurs in den Heimmärkten fortsetzen.“

Neue Ausgangsbasis mit COVID-19

Die Produktionsleistung der Porr AG lag im ersten Halbjahr 2020 mit EUR 2.273 Mio. um rund 9,0 % unter dem Vorjahreswert. Der Leistungsrückgang war durch das Auslaufen von Großprojekten, Folgeeffekte aus dem Shutdown von Baustellen, Reisebeschränkungen sowie COVID-19-Auflagen bedingt. Mit rund 70 % der erwirtschafteten Leistung bleiben Österreich und Deutschland weiterhin die zwei wichtigsten Märkte der Porr. Die Umsatzerlöse gingen um 5,1 % oder EUR 110,4 Mio. auf EUR 2.071,2 Mio. zurück, was auf einen geringeren Anteil von Argen und Projekten in Joint Ventures zurückzuführen ist. Das Ergebnis vor Steuern sank – vor allem bedingt durch die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie – auf EUR –26,6 Mio. Die gegenläufigen Maßnahmen wie u. a. Kurzarbeit, Investitions- und Ausgabestopps konnten die Folgekosten und -auswirkungen der COVID-19-Auflagen – insbesondere die vorübergehende Stilllegung der Baustellen sowie Leistungseinschränkungen – nicht kompensieren.

Der Auftragsbestand konnte auf ein All-Time-High ausgebaut werden und erreichte EUR 7.604 Mio. Die Porr verfolgt weiterhin konsequent eine selektive Hereinnahme von Projekten in den Heimmärkten. Der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2020 belief sich auf EUR 2.812 Mio. und blieb trotz eines Rückgangs von 6,2 % auf einem hohen Niveau. Erneut konnten spannende Projekte gewonnen werden – unter anderem die Erweiterung des auf Festland und See gelegenen Flüssigerdgasterminals Lech Kaczyński, ein technisch anspruchsvolles Energieversorgungsprojekt an der polnischen Ostseeküste. Im Bereich Infrastrukturbau erhielt die PORR unter anderem den Zuschlag für die Planung und den Bau der polnischen Autobahnabschnitte S16 und S1. Im Rahmen von Stuttgart 21 sowie mit dem bahntechnischen Ausbau des Koralmtunnels gewann die PORR zudem zwei weitere Großprojekte im Bereich Feste Fahrbahn. Mit dem Hochbauprojekt The Marks sicherte sich die Porr den größten Wiener Wohnbaueinzelauftrag der vergangenen 15 Jahre und errichtet bis Anfang 2023 insgesamt drei Wohntürme mit rund 1.200 Wohneinheiten.

Kapitalstruktur

Die Bilanzsumme lag zum Stichtag 30. Juni 2020 bei EUR 3.692 Mio. und damit um 0,7 % über dem Jahresultimo 2019. Mit Anfang Februar 2020 wurde eine Hybridanleihe mit einem Kupon von 5,375 % und einem Volumen von EUR 150 Mio. sowie gleichzeitigem Rückkauf einer Alt-Hybridanleihe in Höhe von EUR 25,7 Mio. erfolgreich begeben. Das Eigenkapital stieg um 13,5 % auf EUR 680 Mio. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich somit um 2,0 PP auf 18,4 %.

Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurde ein Maßnahmenkatalog umgesetzt, um u. a. die Investitionen auf ein erforderliches Mindestmaß zu reduzieren. Daneben führte ein verbessertes Working-Capital-Management zu einer im Jahresvergleich signifikant reduzierten Nettoverschuldung von EUR 470 Mio. (30. Juni 2019: EUR 830 Mio.). Gegenüber dem Jahresultimo des Vorjahres stieg diese branchentypisch und saisonal bedingt um 35,9 %. Gleichzeitig wurde damit auch die Liquidität erfolgreich gesichert: Per 30. Juni 2020 lagen die liquiden Mittel bei EUR 438 Mio.

Maßnahmen Porr 2025

Mit dem im Herbst 2019 gestarteten Transformationsprogramm Porr 2025 stellt sich die Porr für den strukturellen Wandel im Bausektor auf. Die Corona-Pandemie zeigt jedoch, dass die bestehenden Strukturen und Abläufe noch schneller und noch umfassender angepasst und die angesetzten Effizienzmaßnahmen intensiviert werden müssen. Das bedeutet eine Beschleunigung und Fokussierung vieler Themen im Unternehmen. Parallel forciert die Porr weiterhin Wachstumsthemen und Digitaltechnologien, um sich für die Zukunft richtig aufzustellen.

Ziele 2020

Die Ausbreitung der COVID-19-Pandemie hat die Wirtschaft im zweiten Quartal 2020 deutlich stärker beeinträchtigt als im Vorquartal. Die Porr setzte zahlreiche Maßnahmen wie Kurzarbeit, Urlaubsabbau, gezielte Investitions- und Einstellungsstopps sowie einen freiwilligen Verzicht auf einen Teil der Managementgehälter bereits um, um die Krise zu bewältigen und die Liquidität weiter abzusichern. Generell wird gerade in Österreich bei einem Großteil der Baustellen über die Kompensation für coronabedingte Mehrkosten verhandelt. In den anderen Märkten ist zwar nicht mit Pönalen bzw. Verzugskosten zu rechnen, jedoch sind die Folgekosten durch COVID-19 gemäß Force Majeure selbst zu tragen.

Welche Auswirkungen diese bisher einmalige Ausnahmesituation auf das Wachstum der betroffenen Volkswirtschaften und damit auf die Bautätigkeit haben wird, ist noch nicht absehbar. Auf Basis der dargestellten Annahmen geht der Vorstand davon aus, dass die Produktionsleistung auf Jahressicht 2020 leicht über der 5-Milliarden-Euro-Grenze liegen wird. Angesichts der anhaltend hohen Unsicherheit in Bezug auf die wirtschaftliche Entwicklung, ist eine Bewertung und Anpassung der Ergebnisziele 2020 zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich.

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