JCB will bereits Ende 2022 die ersten mit Wasserstoff betriebenen Bagger, Baggerlader und Teleskoplader vorstellen, die die Kunden dann auch bestellen können. Das gab Frank Zander, Geschäftsführer JCB Deutschland, auf den „Waste & Recycling Days“ seines Unternehmens in Frechen bekannt. „Bis Mitte 2023 wollen wir dann die ersten Maschinen ausliefern“, sagte Zander im Gespräch mit der bpz. JCB sehe sich damit als Vorreiter in der Wasserstofftechnologie.
Bei den wasserstoffbetriebenen Baumaschinen wird es sich um 100- bis 150-PS-Maschinen handeln. Die Schwelle bis zu der ein Elektroantrieb für Baumaschinen Sinn macht, sieht Zander bei 75 PS. Danach würden die Batterien zu groß, ihr Einsatz sei nicht mehr effizient.
Bei der Entwicklung der Wasserstofftechnik geht JCB derzeit zweigleisig vor. Bereits seit etwa zwei Jahren arbeitet man an einem Wasserstoffbagger mit Brennstoffzelle. Seit 2021 entwickelt das Unternehmen auch einen Baggerlader mit Wasserstoff-Direkteinspritzung. Dabei ist die Brennstoffzelle etwas effizienter als die Wasserstoff-Direkteinspritzung. Welche Technologie JCB Ende 2022 als erstes anbieten wird, steht noch nicht fest.
Über den Preis der wasserstoffbetriebenen Maschinen kann man bei JCB noch nichts Genaues sagen. „Aber wir glauben, dass wir beim Return on Investment konkurrenzfähig sein werden“, sagte Maurice Schreurs, Product Sales Manager. Er verweist dabei auch auf die steigende CO2-Besteuerung – von 25 Euro pro Tonne im Jahr 2021 auf bis zu 65 Euro bis 2026. Dies werde die wasserstoffbetriebenen Maschinen trotz höherer Anschaffungspreise im Vergleich zu Dieselmaschinen zunehmend attraktiver machen.
Zugleich drückt JCB aber auch beim Elektroantrieb weiter aufs Gaspedal. Frank Zander: „Wir haben mehrere Elektroprojekte am Laufen und werden in naher Zukunft neue Maschinen im Kompaktbereich vorstellen.“
In einem Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung seines Unternehmens sagte Zander, das man für 2022 in Deutschland mit der Auslieferung von 5.000 Maschinen rechnet, die zum großen Teil auch schon bestellt seien. 2021 würden es coronabedingt mit rund 4.000 Maschinen etwas weniger als ursprünglich geplant.