„Smart Home“ – das mitdenkende Haus - das selbständig heizt, lüftet, den Kühlschrank befüllt usw. - mag immer noch Science Fiction sein. Doch bescheidener gefasst – nämlich als eine bedarfsgerechte Vernetzung der Haustechnik – ist das Smart Home-Konzept längst Realität. Im Neubau gehört eine intelligente Haustechnik sowieso mit dazu: Jeder dritte von BauInfoConsult dazu befragte private Bauherr greift bei seinem Hausbau auf Smart Home-Lösungen zurück. Geschätzt werden vor allem intelligente Lösungen zur Sicherheit und Beleuchtung. Warum begeistern sich Bauherren noch für intelligentes Wohnen – und was spricht für andere dagegen?
BauInfoConsult hat in seiner aktuellen Studie „Private Bauherren 2015“ Anfang des Jahres insgesamt 656 Privatpersonen online befragt, die entweder kürzlich ein Eigenheim gebaut haben oder dies gerade planen. Gut jeder dritte Bauherr – egal ob in Massiv- oder Fertigbauweise) gab an in seinem neuen Haus Smart Home-Lösungen zu nutzen bzw. nutzen zu wollen. Besonders geschätzt werden der Einsatz zu Sicherheits- und Beleuchtungszwecken (durch Alarmanlagen, vernetzte Jalousien, intelligente Beleuchtung etc.) - bei den Smart Home-Nutzern, die in Massivbauweise bauen, nannten dies etwa 70 % als wichtige Techniken (vgl. Abbildung).
Auch intelligentes Energiemanagement und Speichern sowie eine Vernetzung der Unterhaltungselektronik stößt bei mehr als jedem Zweiten auf Zustimmung. Speziellere Anwendungen im Wellness-Bereich (wie der intelligente Kühlschrank oder Sensorböden) sprechen im Vergleich dazu bislang nur eine kleinere Gruppe von eingefleischten Technik-Nerds an.
Gegen ein intelligentes Haus sprechen bei den befragten Bauherren, die keine Smart Home-Lösungen einsetzen, vor allem die zu hohen Kosten. Für die Anbieter von intelligenten Hauslösungen gibt es also wohl noch genügend Marktabschöpfungspotenzial, sobald die Trendtechnologie Smart Home ausgereifter und massenkompatibler (sprich: günstiger) angeboten werden kann. Zudem ist die Auseinandersetzung mit Smart Home offenbar auch eine Frage des Alters: Je älter die Befragten sind, desto häufiger setzen sie sich mit dem Thema gar nicht erst auseinander. Datenschutzbedenken wegen Smart Home haben dagegen vor allem die jüngeren Nichtnutzer. Auch in dieser Gruppe schlummert zukünftiges Marktpotenzial, das die Anbieter intelligenter Haustechnik durch technische Weiterentwicklung und gezielte Aufklärung zur Datensicherheit abschöpfen sollten.