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Freitag, 9. Juni 2017

Große Baubetriebe kaufen häufiger online

E-Commerce ist in aller Munde. Doch in der Baubranche spielt der stationäre Handel noch eine große Rolle: Langjährige Geschäftskontakte und individuelle Rabatte beim Stammhändler machen den persönlichen Kontakt mit dem Fachhandel für die meisten Bau- und Installationsbetriebe nach wie vor unentbehrlich. Gerade im Kleinhandwerk bleibt der Online-Anteil am Einkaufsvolumen mit 7 Prozent weiter überschaubar. Das zeigen Ergebnisse der Jahresanalyse 2017/2018, einer Marktstudie, in der BauInfoConsult jährlich die Trends und Entwicklungen am Bau nachzeichnet.

In der aktuellen Erhebung wurden unter anderem 232 mitarbeiterstärkere Bauunternehmer, SHK-Installateure und Maler/Trockenbauer nach ihren Bestellwegen im letzten Jahr befragt. Mit insgesamt 19 Prozent erfolgt durchschnittlich jeder fünfte Einkauf dieser Unternehmen online. Damit ist der Anteil des Online-Sektors bei den befragten größeren Bauunternehmen und Handwerksbetriebe sehr viel höher als im Kleinhandwerk (also Betriebe unter 5 Mitarbeitern): In dieser Gruppe, die den Großteil des deutschen Baugewerbes ausmacht, wird nicht mehr als 7 Prozent im Internet eingekauft.

Größere benötigte Bestellmengen und standardisierte Vorgänge beim Einkauf (z. B. durch interne Einkaufsabteilungen) dürften für größere Firmen den Online-Einkauf attraktiver machen als für die Betriebe im Kleinhandwerk, die ja häufig genug nur bis zu 2 Mann stark sind und alles von der Auftragsakquise über die Arbeit auf der Baustelle bis zu Einkauf und Administration selbst organisieren müssen. Ein kurzer Anruf oder eine Fahrt zum Fachhändler auf dem Weg zur Baustelle dürfte für diese Einzelkämpfer im Alltag häufig unkomplizierter sein als eine Online-Bestellung. Auch die befragten größeren bevorzugen Verarbeiter bevorzugen nach wie das direkte Feedback ihres Fachhändlers zu Verfügbarkeiten und Konditionen, denn im Baualltag muss man schnell wissen, wie schnell wie viel Material wo verfügbar ist. Mehr als jede zweite Bestellung der großen Verarbeiter wird per Griff zum Telefonhörer getätigt, um die benötigte Lieferung beim Händler persönlich anzufragen. Für 19 Prozent der Einkäufe bemühen sich die großen Betriebe auch persönlich vor Ort – also für genauso viele Einkäufe, wie sie im Internet tätigen. Und selbst hier sollten sich die Webshop-Betreiber nicht zu früh auf die Schulter klopfen: Auch bei den online-affinen großen Firmen werden nur 7 Prozent des Einkaufsvolumens per Mausklick im Webshop getätigt – 12 Prozent der Bestellungen gehen per E-Mail eben doch direkt an die stationären Händler. Der persönliche Kontakt zum Fachhändler bleibt so auch in der digitalen Welt bei den Einkaufsvorlieben wichtig.

Der Online-Handel mag bei der Rund-um-die-Uhr-Verfügbarkeit die Nase vorn haben: Die direkte Reaktion und die individuelle Angebotserstellung ist ein großer strategischer Vorteil des stationären Fachhandels, bei dem die Webshop-Angebote noch das Nachsehen haben. Genau hier müssen die Online-Anbieter ansetzen, um ihre Marktanteile bei den Profikunden am Bau auszubauen: Auch im Webshop muss der Betreiber alles darauf setzen auf individuelle Anfragen schnell und vor allem unkompliziert zu reagieren.

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